Kommentar zum Haus der Sicherheit Verhindertes Prestigeobjekt

Meinung · Der Plan, am Bahnhof ein Haus der Sicherheit zu bauen, in dem Stadt, Bundes- und Landespolizei gemeinsam unterkommen sollen, wird in Bonn seit Jahren diskutiert.

 In der Wache Gabi im Bonner Loch arbeiten Ordnungsamt und Polizei seit 24 Jahren Hand in Hand. Für die 290 Quadratmeter zahlt die Stadt nach GA-Informationen monatlich 15 700 Euro Miete.

In der Wache Gabi im Bonner Loch arbeiten Ordnungsamt und Polizei seit 24 Jahren Hand in Hand. Für die 290 Quadratmeter zahlt die Stadt nach GA-Informationen monatlich 15 700 Euro Miete.

Foto: Roland Kohls

Keine Frage: Wenn Stadt, Landes- und Bundespolizei gemeinsam in einem Gebäude direkt am Hauptbahnhof unterkommen, wäre das ein großes Plus. Für die Bonner, weil es auch weiterhin eine Anlaufstelle in der Innenstadt gibt, sie sich aber den Weg ins wenig einladende Bonner Loch sparen. Für die Reisenden, weil sie sich sicherer fühlen werden. Und nicht zuletzt auch für die Mitarbeiter der Wache Gabi, weil sie nach wie vor dort arbeiten, wo sie seit 24 Jahren im Einsatz sind und gebraucht werden: in der City, in der Szene. Hinzu kommt:Das Haus der Sicherheit wäre ein bundesweit einmaliges Kooperationsprojekt, mit dem Bonn sich profilieren könnte.

Umso unverständlicher ist es, dass sich das Projekt immer weiter verzögert. Vor mehr als zwei Jahren wurde die Idee vorgestellt. Was sich seitdem getan hat, lässt sich mit zwei Worten zusammenfassen: Zu wenig! Noch immer gibt es keine konkreten Planungen. Noch immer steht in den Sternen, welche Kosten auf wen zukommen werden. Und noch immer ist unklar, wann das Projekt genau umgesetzt werden soll. Dass frühestens 2018 mit dem Bau begonnen werden kann, bedeutet alles und nichts. Und hält die Tore für weitere Verzögerungen offen.

Und die Gabi kostet jeden Monat eine Stange Geld. Die Miete für die Wache, die ebenfalls im Haus der Sicherheit unterkommen soll, ist horrend. Das Argument, dass mit den 15 700 Euro Warmmiete anteilig Investitionskosten der Stadtwerke abgegolten werden, kann nur bis zu einem gewissen Punkt gelten. Irgendwann sollten die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt sein und die Konditionen neu verhandelt werden. Das aber scheint die Stadt nicht in Erwägung zu ziehen. In Zeiten leerer Kassen ein unverständliches Vorgehen.

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