Hermann-Wandersleb-Ring in Bonn Stadt richtet ab dem 4. Oktober Umweltspuren ein

Bonn · Das Tiefbauamt führt die Markierungsarbeiten für die Umweltspuren auf dem Hermann-Wandersleb-Ring in Bonn vom 4. bis zum 28. Oktober durch. Autofahrer müssen sich auf Einschränkungen einstellen.

 Auf den Außenspuren des Hermann-Wandersleb-Rings will die Stadt nach politischem Beschluss Umweltspuren markieren.

Auf den Außenspuren des Hermann-Wandersleb-Rings will die Stadt nach politischem Beschluss Umweltspuren markieren.

Foto: Meike Böschemeyer

Die Stadt wird vom 4. bis zum 28. Oktober die Umweltspuren auf dem Hermann-Wandersleb-Ring markieren. Das Presseamt teilte mit, dass die notwendigen Markierungs- und Tiefbauarbeiten am kommenden Dienstag beginnen werden.

Zunächst widmen sich die Bauarbeiter dem Abschnitt, der von der Kreuzung Auf dem Hügel/Frongasse zur Provinzialstraße führt, also in Fahrtrichtung Duisdorf stadtauswärts. Zeitgleich mit dem Start ist mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen, die vor allem Autofahrer und Busse betreffen werden. Die Durchführung als Wanderbaustelle wird dazu führen, dass davor ein Nadelöhr entsteht, weil nur eine Fahrspur zur Verfügung steht. Auf ähnliche Weise war das Tiefbauamt bei den Umwelt- und Radspuren in der Oxfordstraße und am Alten Friedhof vorgegangen.

Tiefbauamt richtet Wanderbaustelle ein

Im zweiten Teil der Bauphase sollen Markierungen und Beschilderungen in der Gegenrichtung in gleicher Weise erfolgen, also in der Fahrtrichtung von der Provinzialstraße (Duisdorf) zur Kreuzung bis Auf dem Hügel (Endenich). Die Baukosten betragen nach Angaben der Stadt etwa 163.000 Euro.

Nach einem politischen Mehrheitsbeschluss im Stadtrat gegen die Stimmen von CDU, FDP und Bürger Bund Bonn (BBB) setzt die Verwaltung damit ihre Pläne um, die Außenspuren auf dem Hermann-Wandersleb-Ring zu sogenannten Umweltspuren umzugestalten. Auf diesen Spuren dürfen nach der Fertigstellung nur noch Busse des öffentlichen Nahverkehrs und Radfahrer verkehren. Davon verspricht sich die Koalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt eine Beschleunigung des Nahverkehrs und mehr Raum für Radfahrer.

Letztere teilen sich derzeit teils schmale Bürgersteige mit Fußgängern, oder sie können auf Alternativrouten mitten durch den Endenicher Ortskern fahren. Die Oppositionsfraktionen befürchten durch die Herausnahme von jeweils einer Fahrspur pro Richtung für motorisierte Verkehrsteilnehmer ein Verkehrschaos.

Verkehr in Bonn - Stadt richtet ab dem 4. Oktober Umweltspuren auf dem Hermann-Wandersleb-Ring ein
Foto: GA

Opposition befürchtet Verkehrschaos

Der Eingriff ist zunächst als Verkehrsversuch angelegt und wird von Verkehrszählungen begleitet. Sollte er erfolgreich laufen, würde er zur Dauerlösung. Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass er „mindestens zehn Monate“ laufen soll, „um die jahreszeitlich bedingten Veränderungen im Verkehrsgeschehen ausreichend abbilden zu können“. Zu Verzögerungen beim Baustart war es gekommen, weil die Koalition Umplanungen in Auftrag gegeben hatte, die für Radfahrer und Busse Einfädelungsmöglichkeiten schon vor den Kreuzungen schaffen sollten.

Die Stadt schreibt zudem, dass die Planungen für Umweltspuren im weiteren Verlauf des Hermann-Wandersleb-Rings bis zum Ende der Endenicher Straße derzeit liefen. Der Ausbau dort ist ebenfalls geplant als Lückenschluss zwischen Hermann-Wandersleb-Ring und Viktoriabrücke für eine Ost-West-Radfahrverbindung in die Innenstadt.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Testversuch deutlich länger als zehn Monate dauern wird. Zwischen Ring und Endenicher Straße liegt der Autobahnverteilerkreis Endenicher Ei, den die Autobahn GmbH nach eigener Auskunft „frühestens ab 2023“ sanieren wird. Bauzeit: mindestens ein Jahr. Stimmen aus der Koalition hatten stets betont, dass sie Testergebnisse nur für belastbar halten, wenn die gesamte Ost-West-Achse weitgehend über eine Umweltspur verfügt.

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