DB erweitert Brücke bei Vilich Verkehrschaos wegen Vollsperrung der A 59 befürchtet

Bonn · Die Bürger in Bonn und Pendler aus der Region müssen sich in den Sommerferien auf starke Verkehrsbehinderungen einstellen: Grund ist die Vollsperrung der A 59 zwischen Vilich und dem Autobahnkreuz Nordost.

Die Baustelle an der Autobahn 59: In den Sommerferien steht eine Vollsperrung an. Für diejenigen, die mit dem Auto unterwegs sind, könnte das langes Warten im Stau bedeuten.

Die Baustelle an der Autobahn 59: In den Sommerferien steht eine Vollsperrung an. Für diejenigen, die mit dem Auto unterwegs sind, könnte das langes Warten im Stau bedeuten.

Foto: Benjamin Westhoff

Mit einer breit angelegten Informationskampagne weist die Stadt Bonn ab sofort auf die geplante Vollsperrung der A 59 zwischen Beuel-Vilich und dem Autobahnkreuz Bonn-Nordost während der gesamten Sommerferien hin. Grund für die Vollsperrung ist die Erweiterung der Autobahnbrücke im Zuge des Ausbaus der S-13-Strecke. Ziel der Kampagne ist, dass möglichst viele Menschen aus Bonn und der Region aufs Autofahren verzichten und Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr und das Fahrrad nutzen oder zumindest Fahrgemeinschaften bilden. Andernfalls drohe in Bonn ein Verkehrschaos, machte Stadtbaurat Helmut Wiesner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz deutlich.

Aber auch die Verwaltung will ihren Beitrag leisten, damit sich die Verkehrsbehinderungen in der Zeit vom 22. Juni bis 4. August möglichst in Grenzen halten. So verzichtet sie auf das Gros der üblicherweise in den Sommerferien geplanten Baumaßnahmen. Und dennoch: „Wir rechnen vor allem mit deutlich mehr Verkehr auf den innerstädtischen Straßen, insbesondere auf den Ausweichrouten B 56 und Reuterstraße“, sagte Wiesner. Und: „Ohne Vollsperrung der A 59 in dem Abschnitt würden die Arbeiten Monate, wenn nicht noch länger dauern.“

Die Umleitungen: In Abstimmung zwischen der Stadt Bonn, der Deutschen Bahn und der Autobahn GmbH sollen mehrere Umleitungen ausgeschildert werden (siehe Grafik). Als innerstädtische Hauptausweichrouten dienen die B 56 und die Reuterstraße. Bei der Reuterstraße sollen die Ampeln an Werktagen durchgängig wie zur Rushhour geschaltet bleiben, um den Verkehrsfluss zu erhöhen. Das gehe natürlich zu Lasten der querenden Verkehre, bedauert Wiesner. Zudem will die Stadt für die Zeit der Sperrung der A 59 das Durchfahrtsverbot für Lastwagen auf der Reuterstraße aufheben.

Das ÖPNV-Angebot: Die DB hat angekündigt, die RB 27 und den RE 8 trotz des Bauprojekts die gesamten Sommerferien über auf der rechtsrheinischen Bahnstrecke weiter fahren zu lassen. Zur Entlastung der B 56 verweisen die Stadtwerke auf die Linie 66, die den normalen Takt fahren werde, aber durch das in den Ferien geringere Fahrgastaufkommen entsprechende Kapazitäten habe.

Der Radverkehr: Stadtbaurat Wiesner appelliert an alle, die lediglich eine Strecke von bis zu zehn Kilometern zurücklegen müssen, möglichst mit dem Rad zu fahren. „Diese Kurzstrecken müssen nicht mit dem Auto zurückgelegt werden, sodass die Straßen für notwendige Verkehre wie Wirtschaftsverkehre, Busse und Bahnen entlastet werden können“, sagte er. Dirk Delpho vom Planungsamt ergänzte, dass die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis über ihr Jobwärts-Programm den Beschäftigten der teilnehmenden Unternehmen aus dem gemeinsamen Pool während der Zeit der Vollsperrung unter anderem E-Bikes, E-Roller und sogenannte Speed-Pedelecs temporär zur Verfügung stellen wollten, damit sie ihre Arbeitswege mit einem Rad testen könnten.

Die Kampagne: Am Mittwochmorgen haben Wiesner und Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) gemeinsam einen persönlichen Brief an zahlreiche Unternehmen, Institutionen, Verbände und unterschiedliche Interessengruppen verschickt, in dem sie um Unterstützung bitten, dazu beizutragen, dass diese Sperrung möglichst wenig Auswirkungen auf den Verkehr haben wird. Das Schreiben ist unter anderem an die IHK, die Handwerkskammer, den Einzelhandelsverband, Großunternehmen, die Universität und Universitätsklinik, Bundesbehörden, Ministerien, Hotelbetriebe und Kultureinrichtungen gegangen. Zudem setze die Stadt Bonn darauf, dass die Autobahn GmbH in der Region auf den Autobahnen rund um Bonn großräumig über die digitalen Informationstafeln auf die A59-Sperrung aufmerksam machen wird und viele Beschäftigte verstärkt Homeoffice nutzen dürfen.

Die Baustellenlage: Die Stadt Bonn und die Stadtwerke haben laut Oliver Neitzel, Vizechef des Tiefbauamts, und Angela Franken von den SWB, die Baumaßnahmen abgestimmt, auf die während der Sommerferien nicht verzichtet werden kann. So müssen Neitzel zufolge die Arbeiten in der Bornheimer Straße und in der Sternenburgstraße aus vertraglichen Gründen unbedingt fortgeführt werden. Auch muss von Donnerstag, 22. Juni, bis Sonntag, 6. August, der Kanal in der Thomas-Mann-Straße saniert werden. Von Samstag, 24. Juni, bis Sonntag, 16. Juli, werden die SWB Schienenarbeiten in der Quantiusstraße und in der Südunterführung ausführen. Von Samstag, 1. Juli, bis Sonntag, 16. Juli, werden dringend notwendige Gleisarbeiten an der Ecke Oxford-/Wilhelmstraße umgesetzt. Zwischen Bertha-von-Suttnerplatz und Hauptbahnhof wird deshalb für die Linien 61, 62 sowie 66 ein Schienenersatzverkehr eingesetzt.

Die Stadt weist darauf hin, dass im Internet unter www.bonn.de/aktuelle-verkehrslage stets ein aktueller Überblick über die Verkehrssituation auf den Hauptverkehrsstraßen zu erhalten ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort