Aids-Initiative Bonn Viele Gäste beim Jahresempfang in der Beratungsstelle

Bonn · Ein Umzug in größere und besser geeignete Räume, Kürzungen der Fördergelder verhindern und Drogenkonsumräume, sogenannte Druckräume, in Bonn schaffen - das sind die Ziele des neuen Vorstands der AIDS-Initiative Bonn (AIB).

Kürzlich begrüßte der Verein Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und weitere Gäste zum traditionellen Jahresempfang in ihrer Beratungsstelle. Guy Tourlamain, Jürgen Repschläger, Holger Koslowski, Helga Kay, Arne Schandrach sind die Namen des fünfköpfigen Gremiums, das die AIDS-Initiative im März zu ihrem neuen Vorstand bestimmte.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit, sich und die Arbeit des Vereins auf dem Jahresempfang vorzustellen sowie auf vorhandene Probleme hinzuweisen. Vor allem zwei Bereiche machen den Verantwortlichen Sorgen: Die räumliche Unterbringung der Initiative und die von der Stadt zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel.

"Unsere Sockelfinanzierung ist seit 2003 nicht mehr erhöht worden, die Zahl der durch die AIB begleiteten Menschen hat sich indes mehr als verdoppelt", sagte Rechtsberaterin Stefanie Kubosch. Sie sprach stellvertretend für den ersten Vorsitzenden Guy Tourlamain, der sich aufgrund von Folgen des Unwetters am Mittag kurzfristig entschuldigte. "Eine optimale Versorgung der Menschen ist so schlicht nicht möglich."

Als ein zweites Problem nannte Jürgen Repschläger die Unterbringung der AIB in Räumen im vierten Stock. "Seit Jahren bleibt der Fahrstuhl immer öfter stecken oder ist defekt", sagte der stellvertretende Vorsitzende. Außerdem sei er für Rollstuhlfahrer ungeeignet. "Man kann sich vorstellen, dass Menschen, die zu uns kommen, nicht immer so fit sind, um Treppen zu gehen", so Repschläger.

"Wir werden der AIDS-Initiative gerne beratend und unterstützend bei der Suche nach einer neuen Räumlichkeit zur Verfügung stehen", sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Bei dem Wunsch des Vereins nach Druckräumen für Drogenkonsumenten war er vorsichtiger. "Die Anregung nehme ich gerne mit", so der Bonner Verwaltungschef. Eine solche Einrichtung müsse jedoch schon aus rechtlicher Sicht sorgsam geprüft werden. Druckräume sollen Menschen ermöglichen, unter Aufsicht und in nicht-öffentlichen Bereichen Drogen konsumieren zu können.

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