Herzzentrum in der Uniklinik Bonn Viele lassen sich durchchecken

VENUSBERG · Rauchen gefährdet die Gesundheit. Diesen Satz hört man immer wieder. Doch die meisten Menschen nehmen ihn nicht ernst und gehen ihrem Zigarettenkonsum uneingeschränkt nach - mit verheerenden Folgen: Sie erleiden die Chronische obstruktive Lungenerkrankung - kurz COPD - umgangssprachlich auch Raucherlunge genannt.

 Die beiden medizinisch-technischen Assistentinnen Michaela Michel (links) und Anne Hermanns prüfen bei einer Patientin die Durchblutung der Arterien.

Die beiden medizinisch-technischen Assistentinnen Michaela Michel (links) und Anne Hermanns prüfen bei einer Patientin die Durchblutung der Arterien.

Foto: Sebastian Flick

"30 Prozent aller Raucher haben diese Erkrankung", berichtete Professor Dr. Uwe R. Juergens, Lungenfacharzt an der Uniklinik Bonn, am Samstag beim Tag der offenen Tür im Herzzentrum. Dort hielt er einen Vortrag über die Volkskrankheit COPD, bei dem er mit alarmierenden Fakten aufwartete: "Im Jahr 2020 wird COPD die dritthäufigste Todesursache sein."

Neben COPD wurden bei den zahlreichen Vorträgen der Fachärzte auch viele weitere häufige und seltene Lungenerkrankungen besprochen, zudem gab es mehrere Gesundheitsvorträge zu verschiedenen Arten der Herzschwäche und Gefäßerkrankungen. Unter den Besuchern des Infotages waren überwiegend Patienten, die in das Biomedizinische Zentrum der Uniklinik gekommen waren, um mehr über Symptome von Lungenerkrankungen zu erfahren und sich über moderne Therapiemöglichkeiten zu informieren.

"Ziel ist es, unseren Patienten eine Einführung in die Ursachen von klinischer Symptomatik häufiger und seltener Lungenerkrankungen zu geben", erklärte Juergens den Anlass für den Tag der offenen Tür am Herzzentrum, zu dem dieses anlässlich des 8. Bonner Herz-, Lungen- und Gefäßtages eingeladen hatte. Viele Patienten nutzten die Gelegenheit, sich gleich einem Gesundheitscheck zu unterziehen. "Es kommen überwiegend Lungen- und Herzpatienten, um zu kontrollieren, wie und wo sie stehen", berichtete Gudrun Tappert, medizinische Assistentin in der Lungenheilkunde.

Auch Marion Meikis und Willi Kratz hatten sich entschlossen, den Infotag zu besuchen, um sich auf den aktuellen Forschungsstand bringen zu lassen. "Wir waren aufgrund von Herzproblemen vor einigen Jahren bereits beim Infotag im Unigebäude", berichteten sie. Nachdem dieser in den vergangenen Jahren großen Anklang gefunden hatte, wurde der Herz-, Lungen- und Gefäßtag jetzt erstmals durch den Tag der offenen Tür erweitert. In der Bronchiskopie trafen Marion Meikis und Willi Kratz auf Assistenzarzt Marcus Friedl, der ihnen die Funktionen eines Bronchoskops anschaulich demonstrierte. Mit einer kleinen Chipkamera erzeugt dieses ein Bild des Broncheninneren, und so können beim Patienten im Schlaf Proben entnommen werden. Friedl und betonte, wie wichtig es sei, Anzeichen einer Lungenkrankheit ernstzunehmen. Doch es muss gar nicht erst soweit kommen: "Sport ist der Schlüssel zur Prävention."

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