Neuer Leiter Volker Ruberg leitet Wasserschutzpolizei in Bonn
BEUEL · Der 47-jährige Volker Ruberg ist Surfer, Segler und Karnevalsjeck - und neuer Leiter der Wache der Wasserschutzpolizei an der Rheinaustraße. Er kommt aus Köln und wohnt in Rheinbach-Irlenbusch.
Die Bonner Wasserschutzpolizei an der Rheinaustraße hat einen neuen Wachleiter. Seit dem 25. Februar leitet Volker Ruberg die Geschicke der zwölfköpfigen Truppe. „Ich war 20 Jahre lang in Köln im Dienst. Es war Zeit, eine neue Aufgabe zu übernehmen“, beschreibt der 47-Jährige. „Außerdem wohne ich in der Nähe, in Rheinbach-Irlenbusch.“
Seit Oktober 1991 ist der 47-Jährige bei der Polizei. Nach der Ausbildung in Brühl ging Ruberg zum Objektschutz in Bonn. 1998 verschlug es ihn zur Wasserschutzpolizeiwache Köln. Dass es der Dienst auf dem Rhein sein sollte, war schnell klar. Und das nicht nur, weil in Köln eine Stelle frei war, als der Objektschutz aufgelöst wurde. Es gab auch einen anderen Bezug zum Wasser: Segeln und Surfen gehören zu Rubergs Hobbys.
Doch auch auf dem Trockenen ist der 47-Jährige, der verheiratet ist und eine Tochter hat, aktiv. Ruberg ist jeck. Was nicht nur an dem Karnevalsorden ersichtlich ist, der an der Türklinke in seinem Büro hängt. Ruberg ist Mitglied der KG Rheinbach-Queckenberg und regierte dort in der Session 2015/2016 als Prinz das närrische Volk.
29 Unfälle auf dem Wasserverzeichnete die Polizei 2018
Doch zurück zum Job: Das Hoheitsgebiet seiner Wache erstreckt sich von Bad Honnef bis Köln-Sürth, auf einer Strecke von rund 40 Kilometern. Die Aufgaben sind vielfältig. Zum einen geht es um die Reinhaltung der Gewässer, zum andern um die Kontrollen von sämtlichen Schiffen, die auf dem Rhein unterwegs sind – vom Kreuzfahrtschiff bis zum Tanker. Außerdem haben die Beamten die Sportler im Blick, schauen, ob Ruderer und Paddler das richtige Equipment wie rote Flaggen und Feuerlöscher dabei haben und ob Jetskifahrer keine unnötigen Runden drehen.
„Die Sportschifffahrt hat zugenommen“, stellt Ruberg fest. Das gelte auch für Stand-up-Paddler, die im Stehen auf kleinen Brettern unterwegs sind. „Wir müssen gucken, dass sich die Sportler außerhalb aufhalten, die Berufsschifffahrt hat immer Vorrang.“ Das scheint zu funktionieren. Schwere Unfälle mit Sportlern habe es lange nicht gegeben. Wohl aber mit anderen Schiffen. 29 Unfälle auf dem Wasser verzeichnete die Bonner Wache 2018. „Häufig fahren sich die Schiffe fest“, so Ruberg. Ist es dunkel oder neblig, kommt es auch schon mal zu Kollisionen.
Und was war sein spektakulärster Einsatz? „Das war 2012, als das Ausflugsschiff Colonia 6 gekapert wurde“, erzählt Ruberg. Fünf kroatische Pärchen gingen als Passagiere an Bord, überwältigten den Kapitän und übernahmen das Steuer. Wenn auch nur kurz. „Nach 20 Minuten hatten wir das Schiff zurückerobert.“Von 7 bis 22 Uhr sind die Bonner Beamten im Einsatz, danach übernimmt Köln.
Soll heißen, dass die Beamten im Notfall von dort aus mit dem Streifenwagen nach Beuel fahren und vor Ort das Bonner Boot nutzen. Das kann dauern: „Einsatzreaktionszeiten von ein bis eineinhalb Stunden sind dann normal“, beschreibt Ruberg. Das wird auch so bleiben, wenn die Wache demnächst aufgestockt wird. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass dies kein Problem sei. Die Feuerwehr, die ebenfalls über Boote verfügt, sei stets zügig vor Ort.