Autor Felix Paul Greve Vom Knastbruder in Bonn zum Erfolgsschriftsteller in Kanada

Bonn · 1903 landete der Student Felix Paul Greve im Bonner Gefängnis. 1922 betrat er als begnadeter Romanautor Frederick Philip Grove die kanadische Literaturszene. Das deckt ein kanadischer Literaturwissenschaftler später auf.

 Die ehemalige Justizvollzugsanstalt Bonn, hier saß Greve ein.

Die ehemalige Justizvollzugsanstalt Bonn, hier saß Greve ein.

Foto: GA, Heinz Engels

Da stand am 29. Mai 1903 ein windiger Vogel vor der Bonner Strafkammer, wie der General-Anzeiger einen Tag später berichtete. Autor sei er, äußerte der des Betrugs angeklagte Felix Paul Greve. Mit treuem Hundeblick beteuerte der 24-Jährige, dass er einem Bonner Freund die geliehenen fünfstelligen Geldbeträge alsbald bis auf den letzten Pfennig zurückzahlen werde, so schrieben auch die anderen Zeitungen damals. Klaus Rick, ein heutiger GA-Leser und ehemaliger stellvertretender Verwaltungsleiter der Justizvollzugsanstalt Bonn, hat die Artikel für diesen Beitrag ausgegraben. Greve sollte 1903 für ein Jahr im Bonner Gefängnis landen. Die Strafkammer wies ihm nach, dass die Kette seiner Betrügereien eben schon ellenlang war.