Schüler bei Bonner DHL-Vorstand Thomas Ogilvie zu Gast Jugendliche sollen ihre „Superpower“ finden

Bonn · Beim Bewerbungscoaching im Post Tower erzählt Personalvorstand Thomas Ogilvie Jugendlichen vom Robert-Wetzlar-Berufskolleg über seinen Weg vom Praktikanten zum Personalvorstand. Wie geht das?

 Erzählen von ihrer Karriere: Thomas Ogilvie (2.v.l.) und seine Mitstreiter auf dem Podium bei „Stark in den Job“.

Erzählen von ihrer Karriere: Thomas Ogilvie (2.v.l.) und seine Mitstreiter auf dem Podium bei „Stark in den Job“.

Foto: Meike Böschemeyer

Wenn 300 Mitarbeiter einem mit einem Flashmob Respekt erweisen, dann hat man wohl etwas richtig gemacht. Thomas Ogilvie hat das erlebt, als er vor fünf Jahren zum Personalvorstand der Deutschen Post DHL Group gewählt wurde. Was dafür nötig war? Neugierde, Teamorientierung, ordentliche Arbeit und „das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“, erzählte er den Jugendlichen vom Robert-Wetzlar-Berufskolleg, die am Dienstag im Post Tower für das Bewerbungscoaching „Stark in den Job“ zu Besuch waren.

Ogilvies Karriere ist ein motivierendes Beispiel für junge Menschen, die bald in die Bewerbungsphase für den Arbeitsmarkt eintreten. Seit 21 Jahren ist er bei der Post. „Ich habe mich genau einmal in diesem Unternehmen beworben, und das war im Mai 2001, als ich Praktikant wurde. Alle anderen Entwicklungsschritte kamen mehr oder weniger aus den Kontakten, die ich hatte.“

Vom Praktikanten zum Vorstandsmitglied – das hatte er nicht so geplant. „Ich dachte, als ich Praktikant war, ich bin nach sechs Monaten wieder weg.“ Aber ihm wurde angeboten zu bleiben. „Dann habe ich erst mal zwei Jahre Marktforschung gemacht und bin dann übergewechselt zur Packstation.“ Dieses Konzept steckte damals in den Kinderschuhen, für Ogilvie war es spannend, das mit zu entwickeln.

Jetzt also Personalvorstand und damit Verantwortlicher für rund 600.000 Mitarbeiter weltweit. Dafür brauche man neben Glück und Kontakten auch Neugierde und Teamfähigkeit. Am Ende müsse aber auch die Leistung stimmen.

Neben ihm saßen auch die Post-Mitarbeiter Fardia Mama, Dominic Konzendorf und Sotirios Krastilis auf dem Podium und berichteten, wie sie zum Unternehmen gekommen sind. In allen Fällen waren erst andere Berufsideen vorhanden: Mama wollte erst Psychologie studieren, stellte aber fest, dass das nichts für sie ist. Jetzt macht sie ihr Praktikum bei GoTeach, dem Konzernprogramm zur Unterstützung junger Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, über das auch das Bewerbungscoaching durchgeführt wurde.

Konzendorf arbeitete nach der Schule zunächst in einem Altenheim, orientierte sich dann aber um, fuhr Post aus und lässt sich jetzt zur Fachkraft Kurier-Express-Postdienstleistungen ausbilden. Und Krastilis hatte in den Erzieher-Beruf hineingeschnuppert, gelangte dann aber vor 25 Jahren über Kontakte zur Deutschen Post DHL, wo er heute Veranstaltungen aller Art organisiert.

Jeder soll „seine Superpower“ finden

Ogilvie hatte erst eine Ausbildung im Hotelwesen gemacht, dann Psychologie studiert – war aber nichts für ihn. Sein Tipp an die Jugendlichen: Jeder müsse erst mal „seine Superpower“ finden, und das gehe am besten über Praktika.

Die Berufsschüler stellten sich danach Bewerbungssituationen mit Postmitarbeitern, alles vom Polizisten über die Erzieherin bis zum Kanzler war möglich. Francisco (17) nimmt einiges aus dem Gehörten mit: „Damit ich mir Ideen für meine Zukunft bilden kann.“ Personalvorstand – warum nicht, wenn es sich ergibt? Seine Superpower: „Ich kann gut mit Menschen arbeiten.“

Für Luna (16) ist ein so hoher Posten nichts. „Das ist zu viel Verantwortung, davor habe ich Angst.“ Sie habe aber Interesse bekommen für einen der vielen Berufe, die man bei der Deutschen Post DHL Group ausüben kann.

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