KG "Bönnsche Chinese" Von 0 auf 162 Mitglieder

DRANSDORF · Kommt ein chinesischer Politiker nach Bonn, bringt er oft die Presse mit. Und dann kommt es vor, dass in China über einen Bonner Karnevalsverein berichtet wird. Mit so viel Aufmerksamkeit im Land des Lächelns hatte man bei der Gründung der Kultur- und Karnevalsgesellschaft "Bönnsche Chinese" jedenfalls nicht gerechnet.

Ein farbenprächtiges Schauspiel und gute Werbung für den Verein: Die Drachentanzgruppe der "Bönnsche Chinese" zieht bei der Duisdorfer Gewerbeschau vor zwei Wochen durch die Rochusstraße.

Ein farbenprächtiges Schauspiel und gute Werbung für den Verein: Die Drachentanzgruppe der "Bönnsche Chinese" zieht bei der Duisdorfer Gewerbeschau vor zwei Wochen durch die Rochusstraße.

Foto: Barbara Frommann

Nicht nur in der Chinesischen Handelszeitung und der Europe Times, zwei chinesischsprachigen Zeitungen in Europa, gibt es schon diverse Berichte über die Karnevalisten, sondern auch in großen Blättern Chinas.

Die werden alle gesammelt, denn der erste Vorsitzende Werner Knauf hat inzwischen eine dicke Mappe mit deutschen und chinesischen Artikeln. Aber nicht nur in dieser Hinsicht sind die Bönnsche Chinese erfolgreich: Nach nur einem Jahr zählt der Verein 162 Mitglieder und reiht sich damit zahlenmäßig in der oberen Liga der Karnevalsgesellschaften ein. Laut Knauf sind das zu ungefähr 60 Prozent Deutsche und zu 40 Prozent Chinesen, die mitunter gar nicht in Bonn wohnen, sondern etwa in Duisburg.

Die Bilanz zum ersten Jahr auf der Mitgliederversammlung am 12. Juni fiel also ziemlich gut aus. Gute Werbung für den Verein war zuletzt die Duisdorfer Gewerbeschau, auf der die Bönnsche Chinese zusammen mit dem Tangsoo Taekwondo Sportverein Drachentänze in der Einkaufszone präsentierten.

Die Resonanz war groß: "Der Ortsfestausschuss hat schon wegen dem Weinfest angefragt, und wir haben auch Anfragen bis nach Andernach." Nicht allen Bitten werde man nachkommen, was nicht nur daran liege, dass für solche Auftritte viel geprobt werden muss, sondern auch an den logistischen Schwierigkeiten, etwa die Drachen zu transportieren. Man wolle aber eine Tanzgruppe auf die Beine stellen, die sowohl traditionelle chinesische als auch karnevalistische Tänze präsentiert.

Daneben entsteht derzeit eine Musikgruppe, die sich erstmals am 20. Juli beim Sommerfest des Vereins vorstellen will. Dieses feiert der Verein mit großem Programm auf dem Firmengelände Lehmanns Bistro, Saime-Genc-Ring 31. Danach geht es schon wieder auf den Karneval zu: Während der Termin für den Einzug in die "Stadt-Botschaft" der Bönnsche Chinese, die Gaststätte Zum Gequetschten, noch nicht feststeht, ist der Karnevalsauftakt mit "De Familich" für den 12. November angesetzt. Weiterhin gibt es die Weihnachtsfeier am 9. Dezember und den Tollitätenempfang am 3. Februar 2014, an dem das chinesische Neujahrsfest zelebriert wird.

Am Rosenmontag, 3. März, geht der Verein mit zwei Wagen und Fußgruppe im Zug mit, danach wird im Herseler Restaurant Kaiser Garden weitergefeiert. Und vom 26. April bis 7. Mai nächsten Jahres plant der Verein eine China-Rundreise, die laut Knauf bereits sehr gut gebucht wurde.

Der Vorstand

Auf der Mitgliederversammlung wurde ein Teil des geschäftsführenden Vorstandes nach- und der erweiterte neu gewählt. Präsident ist Jin Jian Shu, seine Vertreter sind Schriftführerin Bettina Dreher und Michael Söllheim. Erster Vorsitzender ist Werner Knauf, Stellvertreter Josef Knüttgen, Schatzmeister Edgar Nottelmann. Regina Schäfer ist Senatspräsidentin, Quing Yun Chen zuständig für chinesisch-deutsche Kommunikation und Gisela Knüttgen für Büro und Archiv. Infos: www.boennsche-chinese.de.

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