Moschee an Brühler Straße Vor der Abnahme - Verein Al-Muhajirin ruft zum Freitagsgebet
BONN · Obwohl die Moschee noch nicht baulich abgenommen ist, ruft der Verein Al-Muhajirin zum Freitagsgebet an die Brühler Straße.
Im Gebetsraum der Al-Muhajirin-Moschee ist zum Freitagsgebet kaum noch ein Plätzchen frei. Entsprechend voll ist es auch auf dem Parkplatz, obwohl sehr viele der Gläubigen mit der Bahn gekommen sind. Das merkt man nach Ende der Gebete: Die Haltestelle Brühler Straße ist gut gefüllt.
Indes: Für die gestrige Veranstaltung hatte der Verein laut Presseamt der Stadt Bonn keine Genehmigung. "In der vergangenen Woche hatte der Verein eine Sondererlaubnis wegen des islamischen Feiertags", so eine Sprecherin der Stadt Bonn.
Solange der Neubau nicht vom Bauordnungsamt abgenommen sei, müsse der Verein vor jeder Veranstaltung eine sogenannte Inbenutzungsnahme beantragen. "So geht es nicht. Natürlich wollten wir die Veranstaltung nicht auflösen, aber der Verein wird von uns unerfreuliche Post bekommen", hieß es.
"Richtig, der Neubau ist noch nicht abgenommen", sagte Baasem Kannich vom Verein Al-Muhajirin-Moschee Bonn. "Angesichts der aktuellen Situation wegen des Schmähvideos haben wir abgewägt, was wichtiger ist: eine Formalie bei einem fast fertigen Gebäude oder ein wichtiger Anlass." Man habe kurzfristig entschieden, die Gläubigen zum Freitagsgebet zu rufen, um sie zur Besonnenheit aufzurufen (siehe auch Bericht Seite 3).
Dass die verkehrliche Anbindung der Moschee, in der bis zu 800 Gläubige beten können, nicht optimal ist, sei bekannt. "Aber letztlich handelt es sich um eine Viertelstunde, wenn die Leute nach dem Freitagsgebet wieder wegfahren. Wir müssen jetzt Erfahrungswerte sammeln und dann sehen, was man machen kann", so Kannich.
Wichtiger sei, einen Zebrastreifen auf der Brühler Straße als Übergang von der Haltestelle zu schaffen. "Der wäre längst fällig, auch ohne Moschee."
