Wahlkampf in Bonn Für Habeck ist die Flut im Ahrtal eine nationale Katastrophe

Bonn · Für Robert Habeck gehören Klimaschutz und Freiheit unauflöslich zusammen. Der Spitzenkandidat der Grünen trat am Mittwoch mit der Bundestagskandidatin der Bonner Grünen, Katrin Uhlig, auf dem Münsterplatz auf.

 Mehrere hundert Menschen lauschen auf dem Münsterplatz der Rede von Robert Habeck.

Mehrere hundert Menschen lauschen auf dem Münsterplatz der Rede von Robert Habeck.

Foto: Benjamin Westhoff

Es ist kurz vor 12 Uhr, als Robert Habeck am Mittwoch die Bühne auf dem Münsterplatz betritt. Aufmerksam hat der Spitzenkandidat der Bundesgrünen zuvor im Publikum auf einem Papphocker sitzend seiner Parteifreundin und Bonner Bundestagskandidatin Katrin Uhlig gelauscht. Ja, und natürlich hat Habeck auch mit Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner ein paar Worte gewechselt. Bis zu ihrer Wahl gehörte sie elf Jahre dem Bundestag an, die beiden wirken vertraut miteinander. Sie sei als Grünen-Mitglied privat hier, betont Dörner gegenüber dem GA.

Habeck hat das Mikro kaum übernommen, da wird es still auf dem mit Menschen gut gefüllten Münsterplatz. Er spricht frei und verständlich, inhaltlich deckt sich seine Rede mit denen, die man auf seiner Wahlkampftour quer durch die Republik bisher hören oder nachlesen konnte. Eindrücklich wirken seine Worte jedes Mal. Wenn er zum Beispiel davon spricht, dass es dieses Jahr in Grönland geregnet hatte, wo es sonst nie regnet, es in Kanada bis zu 50 Grad warm war und in Südeuropa die Wälder brannten, dann zweifelt wohl kaum noch einer, dass es höchste Eisenbahn ist, viel mehr gegen die Erderwärmung und für den Klimaschutz tun zu müssen als bisher. „Wer das Klima schützt, schützt die Freiheit“, ist so ein Standardsatz, den Habeck – angelehnt an das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz – gerne wiederholt.

Auch über seinen Besuch im Ahrtal berichtet er. „Eine nationale Katastrophe“, sagt er. „Die Summe dieser Katastrophen ist nicht mehr damit zu erklären, es handele sich um individuelle Einzelfälle.“ Unterbrochen wird er kurz von einer Gruppe, die ihn per Megafon wegen eines Hungerstreiks von Aktivisten in Berlin für den Klimaschutz sprechen wollen. Er bietet ein Gespräch nach seinem Auftritt an. Habeck hat Sinn für Humor: Am anderen Ende des Platzes ist bereits die Bühne für die SPD und Olaf Scholz aufgebaut, der am Abend seinen Auftritt haben wird. „Wie immer sind wir Grünen vor der SPD“, witzelt der 52-Jährige, der sich sichtlich über den lang anhaltenden Applaus am Ende freut.

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