OGS der Jugendagentur Bonn feiert Jubiläum Wandel in der Schullandschaft

Bonn · Die Offenen Ganztagsschulen der Katholischen Jugendagentur feiern zehnjähriges Bestehen. Heute ist die Schullandschaft ohne OGS nicht mehr vorstellbar.

 R. Braun-Paffhausen (Geschäftsführer 2. v. Rechts), Heike Bernd (Schulleitung 2. Reihe vierte von Links), Jennifer David (Päd. Leitung 2. Reihe vierte v. Rechts), Jutta Siebertz (Fachbereichsleitung 2. Reihe zweite von Rechts).

R. Braun-Paffhausen (Geschäftsführer 2. v. Rechts), Heike Bernd (Schulleitung 2. Reihe vierte von Links), Jennifer David (Päd. Leitung 2. Reihe vierte v. Rechts), Jutta Siebertz (Fachbereichsleitung 2. Reihe zweite von Rechts).

Foto: Horst Müller

Vor zehn Jahren wurde die Katholische Jugendagentur Bonn (KJA) Träger der Offenen Ganztagsschule (OGS) an neun Bonner Grundschulen gegründet. Neben der Bernhardschule, der Clemens-August-Schule und der Domhofschule wird auch die OGS der Finkenhofschule und der Grundschule Heiderhof von der KJA getragen. Sie ist ebenso Träger der OGS der Nikolausschule und der Rochusschule.

Seit der Einführung der Ganztagsschule an diesen Schulen hat sich viel getan. Die Gesellschaft hat sich gewandelt, so Rainer Braun-Paffhausen, Geschäftsführer der KJA Bonn. Anfangs wurde der Bedarf für etwa 25 Prozent der Schüler angedacht, heute kann man sich Schulen ohne OGS nicht mehr vorstellen, so der Geschäftsführer. An der Finkenhofschule besuchen aktuell bereits etwa 130 der insgesamt 190 Schüler die Ganztagsschule, anfangs gab es nur zwei Gruppen mit je 25 Kindern, erklärt Heike Berndt, Schulleiterin der Finkenhofschule.

Sie ist froh, mit der KJA einen kompetenten Partner gefunden zu haben. An anderen Schulen sei der Andrang mittlerweile so groß, dass es Wartelisten gebe. Dabei werde jedoch darauf geachtet, dass Kinder berufstätiger Eltern und Alleinerziehender einen Platz in der Tagesbetreuung bekämen, so Berndt. Einen gesetzlichen Anspruch darauf gebe es nicht, dennoch möchte die Stadt jährlich insgesamt 150 neue Plätze an Bonner Schulen schaffen.

Neuer Ratsbeschluss

Durch den neuen Ratsbeschluss vom 25. Februar 2016, der am 1. August in Kraft trat, wird zudem die Pauschale für die Träger der OGS pro Kind von 2115 auf 2585 Euro erhöht. Durch tariflich bedingte Lohnsteigerungen war dies für die Träger notwendig, um Kürzungen der Betreuungszeiten und Eingrenzungen des Ferienangebots zu verhindern. Dem Geschäftsführer der KJA Bonn zufolge wurde diese Qualitätssicherung durch die gute Zusammenarbeit von Eltern, Verwaltung, Politik und Schulen erreicht. Im letzten Jahr musste bereits das Kursangebot für die Kinder gekürzt werden, so Annika Simon, pädagogische Leiterin der Nikolaus-Schule.

Ab diesem Jahr können die Schüler mindestens einmal pro Woche einen Sport-, Musik- oder Werkkurs besuchen. Wenn sie nicht gerade in einem Kurs sind, können sie in Gruppen von etwa 25 Kindern bis 16.30 Uhr spielen, basteln und Hausaufgaben erledigen. Dabei werden sie von einer Fachkraft und einer Hilfskraft betreut und angeleitet. Trotz des katholischen Trägers haben die Mitarbeiter verschiedenste kulturelle Hintergründe.

Mehr Erzieher nötig

Bei der Neueinstellung von Fachkräften gebe es einen Mangel an Bewerbern. Dies sei eine gesellschaftliche Herausforderung, es müssten auf Dauer mehr Erzieher und Pädagogen ausgebildet werden, so Braun-Paffhausen. Dennoch sei Bonn im Vergleich zu anderen Städten sehr gut im OGS-Bereich ausgestattet. Den Kindern gefalle es jedenfalls sehr gut. In der Schnupperwoche für Erstklässler schickten sie ihre Eltern oft weg, da sie noch länger in der offenen Ganztagsschule bleiben möchten.

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