Bilanz zum Warntag Wie gut funktionierte der Sirenenalarm in Bonn?

Bonn · Beim bundesweiten Warntag am Donnerstag haben Sirenen geheult und Handys geschrillt. Die Gesamt-Auswertung steht noch aus. Die Stadt Bonn zog am Mittag ein erstes Fazit.

 Die Warnungen am Donnerstag erreichten die Bürger auch über die großen Infotafeln in Bonn.

Die Warnungen am Donnerstag erreichten die Bürger auch über die großen Infotafeln in Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Sirenen heulten und Handys schrillten: Beim bundesweiten Warntag ist es am Donnerstag auch in Bonn um 11 Uhr laut geworden. Ausgelöst wurde die Warnung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Erstmals wurde dabei über das Cell Broadcast System eine Warnung über die Mobiltelefone verbreitet.

In Bonn funktionierte der Sirenenalarm laut städtischem Presseamt gut. Demnach hätten alle 56 Sirenen geheult. „Die Sirene in Rheindorf wurde nach dem ersten Auslösen im technischen Überwachungssystem der Feuerwehr als gestört angezeigt. Dies wird jetzt geklärt“, sagt Lea Hoffmann.

Die Warnungen erreichten die Bürger auch über die großen Infotafeln, die das Unternehmen Ströer an vielen Stellen im Stadtgebiet aufgestellt hat. Dort war rund eine Dreiviertelstunde lang eine Warnbild mit wichtigen Informationen zu sehen. Die Radioansprache bei Radio Bonn/Rhein-Sieg kam diesmal nicht von der Leitstelle aus der Feuerwache 1 am Lievelingsweg, sondern vom Rhein-Sieg-Kreis in Siegburg. Die beiden Kommunen verfügen seit mehreren Jahren über integrierte Leitstellen, die miteinander verknüpft sind. So kann beispielsweise Siegburg die Notrufe annehmen, wenn es in Bonn Probleme gibt.

Warntag: Anrufe bei der Kölner Feuerwehr

Bei der Leitstelle der Kölner Feuerwehr gingen nach den Warnungen Notrufe von besorgten Bürgern ein, die erstmals eine Cell-Broadcast-Warnung auf ihr Handy bekamen. Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hat, bekam auch auf diesem Weg einen Hinweis auf die Probewarnung. Auch Radio- und Fernsehsender waren in den Probealarm eingebunden.

Mit dem bundesweiten Warntag will die Behörde herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Beim Cell-Broadcast-Verfahren geht eine automatische Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet ist, Empfang hat und mit einer aktuellen Software läuft.

BBK-Präsident Ralph Tiesler sagte, das System habe gut funktioniert. Am frühen Nachmittag zog er eine erste positive Bilanz, räumte jedoch ein, dass es womöglich „an der einen oder anderen Stelle Verbesserungsbedarf“ geben könne.

Die Auswertung finde auf kommunaler und auf Bundesebene statt und brauche Zeit, hieß es aus dem NRW-Innenministerium. Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 war einiges schiefgelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als „fehlgeschlagen“ bezeichnet.

(ga/dpa)
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