OGS-Plätze in der Schlossbachschule Warteliste für die Kinderbetreuung

Röttgen · Aufgrund veränderter Familienmodelle sind jedoch immer mehr Eltern auf einen OGS-Platz angewiesen. Doch die Nachfrage nach OGS-Plätzen ist seit Jahren höher als das Angebot.

Die bunten Fensterrahmen geben der weißen Fassade des neuen Kindergartens eine fröhliche Anmutung. Auf dem Spielplatz nur wenige Meter entfernt klettern Kinder laut lachend dem Kurfürsten aufs Dach. Das hölzerne Jagdschlösschen auf dem vor einem Jahr fertiggestellten Spielplatz im Neubaugebiet Am Hölder ist die Attraktion für die jüngsten Bewohner.

Längst sind die Umzugswagen aus den engen Straßen des ehemals landwirtschaftlich genutzten Geländes zwischen Friedhof, Landstraße und Thomaskirche verschwunden. Rund 1000 Neubürger haben in der Zwischenzeit ihr Zuhause bezogen. Unter ihnen sind viele Familien mit kleinen Kindern. Und die brauchen Platz – in Schulen, Kitas sowie der OGS im Ort.

Laufen die Arbeiten nach Plan, dann wird die Stadt den neuen Kindergarten „Am Hölder“ zum 1. Februar 2018 eröffnen. Er wird über 22 U3-Plätze und 50 Ü3-Plätze verfügen. Träger ist das DRK. In den neuen Kindergarten investiert die Stadt knapp drei Millionen Euro. Errichtet wird er nach dem „Bonner Modell“. Dafür entwickelte das Städtische Gebäudemanagement ein Konzept, um unabhängig von Gruppenzahl und Form die ersten drei Planungsphasen – Grundlagenermittlung, Vorentwurfsplanung und Entwurfsplanung – zu vereinfachen. Dadurch lassen sich Zeit und Kosten sparen.

Immer mehr Eltern auf OGS-Patz angewiesen

Mit Beginn des Schuljahres wurden in der Schlossbachschule 77 Kinder eingeschult, die in vier Klassen unterrichtet werden. Im kommenden Jahr wird es voraussichtlich jedoch eine Klasse weniger sein. Denn nach dem Schulentwicklungsplan, so Isabel Klotz vom Presseamt, werden 74 „I-Dötzchen“ zum Schuljahr 2018/2019 erwartet, die dann drei Klassen beziehen.

Aufgrund veränderter Familienmodelle sind jedoch immer mehr Eltern auf einen OGS-Platz angewiesen. Zwar werden in der OGS der Schlossbachschule nach Auskunft von Gabriele Hagedorn-Schulte vom Träger „Kleiner Muck“ derzeit 187 Schüler bis 16.30 Uhr (freitags bis 15 Uhr) betreut, dennoch könne man längst nicht jedes Kind aufnehmen.

„Wir haben diesmal 40 ablehnen müssen“, beklagt sie. „Das liegt an der räumlichen Situation. Wir können in der Schlossbachschule nicht mehr Kinder betreuen.“ Denn während vor vier Jahren 100 Kinder die Einrichtung besuchten, hat sich die Nachfrage von Jahr zu Jahr gesteigert.

Ausbau beschert 300 zusätzliche Plätze

„Doch jetzt sind wir an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen“, sagt Hagedorn-Schulte. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert hervorragend. Darüber können wir uns nicht beklagen. Doch die Platzprobleme können wir nun einmal nicht aus der Welt schaffen.“ Dieses Problem besteht allerdings nicht nur in Röttgen. „Die Nachfrage nach OGS-Plätzen ist seit Jahren stadtweit höher als das Angebot“, erklärt die städtische Sprecherin Isabel Klotz dazu. Erfahrungsgemäß gebe es an vielen Schulen Wartelisten, ein Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz bestehe jedoch nicht.

„Gleichwohl baut die Stadt Bonn ihr Angebot Jahr für Jahr aus. Aktuell kann rund 65 Prozent der Grundschulkinder ein OGS-Platz angeboten werden, Tendenz steigend“, ergänzt Klotz. Laut Ratsbeschluss vom 28. September soll angesichts der hohen Nachfrage ab dem Schuljahr 2018/2019 der Ausbau um jährlich 300 zusätzliche Plätze erfolgen. Für Röttgen gibt es bereits konkrete Pläne. „Um dem steigenden Bedarf Rechnung zu tragen, sind eine Erweiterung der Küche und der OGS-Räume für die Nachmittagsbetreuung sowie Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen des Verwaltungs- und des bestehenden OGS-Bereichs geplant“, so die Sprecherin.

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