Vorverkauf für Lachende Kölnarena Warten bei drei Grad minus

Bonn · Drei Grad minus und es ist stockfinster. Doch die Stimmung könnte nicht besser sein. Gut gelaunt schlendern Andrea Breuer und Margarete Müller durch die Bonner Innenstadt.

 Susanne Lind, Margarete Müller, Andrea Breuer und Gisela Dreher wollen Karten erstehen.

Susanne Lind, Margarete Müller, Andrea Breuer und Gisela Dreher wollen Karten erstehen.

Unter dem Arm zwei Klappstühle und eine Taschemit heißem Kaffee und warmen Decken. „Natürlich haben wir eineStrategie“, erzählen die beiden Frauen aus Holzlar.

„Wir werden unsin verschiedenen Schichten am Bottlerplatz platzieren.“ Kaum istdie Session vorbei, denken die Jecken schon ans nächste Jahr. Abneun Uhr wurden an diesem Samstag die Platzreservierungen für die „Lachende Kölnarena“ in der GA-Geschäftsstelle verkauft.

EinEreignis, das in der Vergangenheit für die „Lachende Beethovenhalle“ immer hunderte Bonner bereits zu früher Stunde in die City gelockthat. Um die Wartenden vor der Kälte an diesem Morgen zu schützen,hatte der GA extra zwei Zelte aufgebaut. „Prima, die sind nur füruns“ lassen sich die beiden Holzlarerinnen die Stimmung nichtverderben und richten sich häuslich ein. Um vier Uhr hatte zu Hauseder Wecker geklingelt, um fünf Uhr machten sie sich auf den Weg.

„Wir haben damit gerechnet, dass sich hier bereits eine langeSchlange gebildet hat“, schauen sie sich ungläubig um. „Aber wirsind ja allein.“ Egal, dann machen sie es sich eben alleinegemütlich. „Wir halten uns einfach mit quatschen wach“, lachtMargarete Müller. Um 7.30 Uhr kommt die erste Wachtablösung. DorisSteinhaus ist nach Bonn gekommen, um ihre Freundinnen zuunterstützen. „Aber das ist offenbar gar nicht nötig“, schaut siesich um.

„Ihr seid ja ganz alleine hier.“ Doch die Stimmung könntenicht besser sein. Anstelle eines üppigen Wochenendfrühstücks zuHause mit der Familie gibt es eben nur einen Kaffee aus demPappbecher und ein Frühstück aus dem Fastfood-Restaurant. Komplettist die Damenriege um 8 Uhr. Denn exakt nach „Einsatzplan“ ist auchSusanne Lindt am Bottlerplatz angekommen. Dabei ist die LachendeKölnarena für die Freundinnen eigentliche keine Option. Denn siehätten viel lieber wieder in der Beethovenhalle gefeiert. „Köln istnur eine Notlösung. Wir gehen nur dort hin, weil in derBeethovenhalle nächstes Jahr nichts stattfindet“, erklärt MargareteMüller. Und die Ersatz-Veranstaltung im Telekom Dome kommt für sienicht infrage.

„Nein, wir wollen schon das altbekannte Programm.“Aber, darin sind sie sich einig: „Köln ist auf Dauer keineAlternative. Wir hoffen, dass wir 2018 wieder in der Beethovenhallefeiern können“, so die Holzlarerin. Offenbar haben sich aber vieleBonner bereits für die Karnevalsveranstaltung im Telekom Domeentschieden. Denn anderes können sich die vier Freundinnen nichterklären, weshalb sie immer noch alleine vor der GA-Geschäftsstellestehen. Kurz bevor die Türen geöffnet werden, kommt noch GieselaDreher aus Niederkassel dazu. „Ich dachte schon ich wäre viel zuspät“, freut sie sich, als sie nur den Trupp gut gelaunter Damenunter den schützenden Pavillons sieht.

„Gut, dass ich nicht schoneinen früheren Bus genommen habe.“ Als dann endlich die Türenaufgehen gibt Susanne Lindt noch einmal die finale Strategiebekannt. „Mitte vorne?“, fragt sie in die Runde. Die anderenquittieren mit einem Kopfnicken. Was die Damen am 19. Februar 2017machen, das steht seit Samstag, 9 Uhr morgens fest. Alaaf!

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