Gefahr für Hunde Waschbären jetzt auch im Kottenforst

Röttgen/Brüser Berg · Ein Jagdaufseher findet zufällig ein totes Tier am Straßenrand. Das ist der Beweis, dass es auch im Linksrheinischen eine Population der putzigen kleinen Kerle gibt.

Der Waschbär ist ja ein possierliches Tierchen, gehört aber nicht in diese Gegend und kann wie andernorts auch zur Plage werden. Jetzt ist im Kottenforst das erste Tier dieser Art nachgewiesen worden. Jagdpächter Lutz Schorn schätzt, dass zehn bis 20 Waschbären im linksrheinischen Gebiet leben.

Der Fund war ein purer Zufall. Jagdaufseher Carmelo Sicorello war auf der Autobahn 565 unterwegs und sah am Straßenrand in Höhe der Brücke der Witterschlicker Allee ein überfahrenes Tier liegen. Als er es begutachtete, stellte er fest, dass es ein toter Waschbär war. „Das ist das erste Exemplar dieser Art im Kottenforst“, meint Schorn. „Damit ist klar: Der Waschbär ist hier angekommen.“ Auch der Unteren Jagdbehörde sei nicht bekannt, dass diese Art im Kottenforst vorkomme.

Scheu, klug und nachtaktiv

Die Tiere sind scheu, klug, nachtaktiv und nicht leicht zu finden. Ihr eigentliches Verbreitungsgebiet ist Nordamerika. Sie fressen Amphibien und Singvögel, aber auch Pflanzen. „Die Streuobstbäume, die an der Witterschlicker stehen, bieten ihnen derzeit die bevorzugte Nahrung“, glaubt Schorn. Sein Jagdaufseher hat das tote Tier mitgenommen, um das Vorkommen zu dokumentieren. Hundehalter sollten bedenken, dass der Waschbär ein Überträger der Staupe sei. Deshalb sollten Hunde dagegen geimpft werden, empfiehlt er.

In Beuel ist vor einigen Jahren bereits ein Waschbär gesichtet worden. Schorn glaubt, dass die Art auch linksrheinisch inzwischen schon größer vertreten ist. Die Waschbären zu bejagen, um ihr Vorkommen einzudämmen, sei nicht einfach. Auch wegen des neuen Landesjagdgesetzes, das sowohl die Jagd- als auch die Fangzeiten erheblich einschränke. Fazit des Jagdpächters: „Man wird den Waschbären nicht aufhalten können.“

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