Unwetter in Kessenich Wasser reißt Asphalt und einen Baum mit

Kessenich · Auch in Kessenich räumten die Menschen nach dem Unwetter ihre Keller aus, um Sachen trocknen zu lassen, und pumpten das Wasser aus den Untergeschossen. Schlimm hatte es die Bewohner der Bergstraße am Venusberghang getroffen: "Asphaltplatten schwammen hier vorbei", sagte Anwohner Helmut Romes.

Eine Anwohnerin der Bergstraße räumt die Überreste eines umgestürzten Baumes an den Straßenrand.

Eine Anwohnerin der Bergstraße räumt die Überreste eines umgestürzten Baumes an den Straßenrand.

Foto: Stefan Knopp

Drei Familien mussten sogar vorläufig aus ihren Häusern evakuiert werden.

Der Grund: Weiter oben am Hang waren vier Überlaufbehälter der Reihe nach vollgelaufen und hatten das Wasser vom Hang schließlich über die Vorgärten der Anwohner ergossen. Die Feuerwehr befürchtete, dass die Hausfundamente unterspült würden. Statiker des Tiefbauamtes gaben am Nachmittag Entwarnung und ließen die Betroffenen wieder in ihre Häuser.

Das Wasser brach in das Haus der Familie Romes ein und brachte Erde und Holz mit. Es hätte schlimmer kommen können, hätten nicht zwei Handwerker beherzt eingegriffen: "Die haben mit zwei Holzbrettern das Wasser am Straßenrand so gut wie möglich umgeleitet."

Dennoch schwappte einiges über den Bordstein. Eine 40 Zentimeter hohe Stützmauer am Straßenrand würde seiner Meinung nach reichen, um so etwas zu vermeiden, sagte Romes. Die Fluten strömten auch die Hänge hinab und unterspülten einen Baum, der daraufhin quer über die Straße umkippte.

Das Geäst traf ein Haus, außer einem Rollladen hatte zum Glück nichts und niemand Schaden genommen. Die Feuerwehr zersägte den Baum, dann ging es ans Aufräumen.

Die Feuerwehrleute waren lange damit beschäftigt, die Überlaufbehälter leerzupumpen. Danach mussten sie abgesichert werden. "Es besteht die Gefahr, dass die Wände aufbrechen, wenn es wieder so stark regnet", sagte Einsatzleiter Rainer Franke. Sie wurden mit 500 Sandsäcken verstärkt.

Auch am Fuß des Venusberghanges waren Haushalte betroffen. Man habe sich sofort gegenseitig geholfen, sagte eine Anwohnerin, die angespülten Dreck vom Bürgersteig kehrte. "Es ist schön zu sehen, wie die Nachbarschaft in solchen Situationen zusammen rückt."

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