Jugendzentrum "Uns Huus" Weihbischof Ansgar Puff zu Gast, wo alles begann

BONN · Die Mädchen und Jungen im Caritas-Jugendzentrum "Uns Huus" waren am Dienstag begeistert, als sich ihr Gast Monsignore Ansgar Puff einen Schläger schnappte, um beim gerade laufenden Tischtennisturnier mitzumischen. Mit seinem Besuch im Jugendzentrum kehrte der Weihbischof an eine alte Wirkungsstätte zurück: 1981 war er Mitinitiator der Einrichtung.

 Zu Gast an alter Wirkungsstätte: Weihbischof Ansgar Puff (links) steht beim Tischtennisspiel mit einem Jungen aus dem Caritas-Jugendzentrum "Uns Huus" an der Platte.

Zu Gast an alter Wirkungsstätte: Weihbischof Ansgar Puff (links) steht beim Tischtennisspiel mit einem Jungen aus dem Caritas-Jugendzentrum "Uns Huus" an der Platte.

Foto: Sebastian Flick

Zwei Jahre zuvor war der damalige Theologie-Student mit Kommilitonen in eine Wohnung an der Mackestraße gezogen. Schnell lernte er die soziale Struktur in der Siedlung kennen. "Bei uns in der Wohnung liefen plötzlich Jugendliche herum. Andere saßen die ganze Zeit auf dem Stromkasten an der Straße. Keiner kümmerte sich um die." Zur selben Zeit fiel dem Studenten ein Haus auf, das damals leer stand. "Wäre doch super, wenn wir das kriegen", dachte sich Ansgar Puff damals.

Heute ist das Caritas-Jugendzentrum eine fest verankerte Institution und bietet jeden Tag 40 bis 50 Kindern aus rund 30 verschiedenen Nationen einen Zufluchtsort. Drei Pädagogen sind dienstags bis freitags von 15 bis 21 Uhr und samstags von 12 bis 18 Uhr für die Sechs- bis 21-Jährigen vor Ort. Von Billard über Bastelangebote bis hin zu Werken und Kochen reicht das Freizeitangebot. Besonders beliebt sind auch die Ferienfahrten.

Das heute belebte Haus ist eine Bestätigung von Puffs damaliger Idee. Mittlerweile kommen Kinder, deren Eltern das Haus als Teenager besucht haben. Doch ob die Einrichtung in Zukunft bestehen bleibt, ist ungewiss. Nach Kürzungen von Zuschüssen wird "Uns Huus" heute nur noch mit 75 Prozent von der Kommune gefördert. Ein Viertel der Kosten muss die Caritas als Träger selbst aufbringen.

"Das sind 60.000 Euro pro Jahr", sagt Caritas-Direktor Jean-Pierre Schneider. Gern würde die Caritas das Haus behalten, ohne finanzielle Unterstützung ginge dies jedoch nicht. "Wir müssen auf 90 Prozent kommen, um das Haus tragen zu können", sagt Schneider. Weihbischof Ansgar Puff zeigte sich enttäuscht über die zu geringe finanzielle Unterstützung: "Der Name ist ein Programm. Denen ihr Haus wegzunehmen, das kann man nicht machen."

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