300 Gramm Kokain Weiterer Drogenfund nach Großrazzia in Tannenbusch

Bonn · Die Polizei hat am Dienstagmorgen eine groß angelegte Razzia in Bonn und der Region durchgeführt. Das führte zu einem weiteren Drogenfund in einer Wohnung in Tannenbusch.

Die groß angelegte Razzia in Bonn und der Region am Dienstag hat für einen weiteren Drogenfund gesorgt: Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Tannenbusch stellten Polizisten 300 Gramm Kokain sicher. „Die Drogen haben einen Marktwert von etwa 30 000 Euro und eine gute Qualität“, erklärt Polizeisprecher Robert Scholten. Zuvor waren bereits 60 000 Euro Bargeld, ein Kilogramm Marihuana, 75 Gramm Kokain und mehrere Flaschen Anabolika gefunden worden (der GA berichtete). Die Ermittler sammelten bei der Vernehmung der 23 Personen, die sie am Dienstag bei der Razzia festgenommen hatten, Informationen, die zu einer weiteren Wohnung führten.

Die Beamten konnten zwölf Haftbefehle vollstrecken, die zuvor auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlassen worden waren. Unter ihnen auch zwei in Tannenbusch aufgewachsene Brüder, 25 und 31 Jahre alt, die als Hauptverdächtige gelten. Zudem wurden elf weitere Personen abgeführt, von denen ein Mann am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt wurde. Die zehn weiteren Verdächtigen ließ die Polizei wieder frei. Des Weiteren sind noch vier Haftbefehle offen – die mutmaßlichen Mitglieder der Drogenbande waren am Dienstag nicht aufzufinden. Wie berichtet, stürmten 300 Polizisten zeitgleich um 6 Uhr Wohnungen und Häuser in Tannenbusch, Köln, Alfter, Bornheim und Niederkassel. Der Razzia waren monatelange Ermittlungen im Drogenmilieu vorausgegangen. Die Wohnungen stimmten dabei nicht immer mit den Anschriften der Verhafteten überein – offenbar waren sie für das Drogengeschäft angemietet worden. Zudem wurden Kellerräume und Garagen durchsucht, auch Spürhunde waren im Einsatz.

„Wir haben interessante Kenntnisse über den Drogenhandel in Tannenbusch gewonnen, auch durch neuerliche Vernehmungen“, sagt Scholten. So hatten die beiden Brüder mit marokkanischen Wurzeln ein ausgeklügeltes System mit vielen Dealern etabliert, durch das sie die Drogen an die Konsumenten brachten. Möglicherweise wurde das Rauschgift unverzüglich weiterverkauft, nachdem es in die Hände der Brüder gelangte. Allerdings gab es auch Depots in Tannenbusch, in denen sie die Drogen lagerten.

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