Kommentar zur Park-App Wenn man's mal raushat...

Meinung · Autofahrer können seit diesem Montag ihr Parkticket per Handy lösen und bezahlen. Sieben verschiedene Anbieter ermöglichen diesen Dienst über eine jeweils eigene App.

Auf den ersten Blick scheint das neue Angebot von Stadt und dem Verein Smartparking verwirrend. Keine übersichtliche App für die insgesamt 2200 städtischen Parkplätze in Bonn, stattdessen muss sich der Autofahrer durch die Vorzüge und Nachteile von sieben Anbietern durcharbeiten und sich am Ende für eine Variante entscheiden.

Oder doch einfach alle Apps aufs Smartphone herunterladen? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Warum kein einheitliches System? Das wird sich der ein oder andere Autofahrer kritisch fragen. Dieses System erfordert von dem Nutzer zunächst einen größeren Aufwand, er muss sich informieren, registrieren und mit der Funktionsweise der App vertraut machen. Dafür belastet das neue Bezahlsystem die Stadt nicht mit Zusatzkosten für die Entwicklung einer eigenen Park-App. Und der Bonner hat die Wahlfreiheit.

Aus den sieben Anbietern kann sich jeder den für sich günstigsten Tarif aussuchen – je nachdem, ob man Gelegenheitsparker ist oder Dauernutzer. Zudem sind die Apps auch in anderen Städten nutzbar, wie beispielsweise in Bad Honnef oder Köln, teilweise sogar auch in den Nachbarländern. Allerdings sollten Autofahrer die App vor der Fahrt studieren und installieren.

Für die erste Anmeldung ist oftmals mehr als nur ein schneller Klick erforderlich. Einmal eingerichtet, entfällt dieses Prozedere allerdings. Auch die Zusatzoptionen machen das digitale Parkticket attraktiv: Sollte der Shoppingbummel einmal länger dauern oder aus einem Kaffee zwei werden, dann lässt sich das Ticket bequem von unterwegs aus verlängern, ohne zur Parkuhr sprinten zu müssen. Diese Unabhängigkeit hat jedoch ihren Preis. Wem das alles doch zu lästig oder teuer ist, der kann natürlich weiterhin auf die alte Papiervariante am Automaten zurückgreifen.

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