Stadt hat keine Erklärung Wer steckt hinter den mysteriösen Steinen in Bonn?

Bonn · Bereits zum dritten Mal innerhalb einer Woche wurden an unterschiedlichen Plätzen der Stadt bunte Steine entdeckt. Erst einzelne Objekte, zuletzt sieben Stück auf einmal zwischen Bottlerplatz und Friedensplatz. Das wirft einiges an Fragen auf.

Sieben bunte Steine in strahlend bunten Farben zogen erneut die Blicke zahlreicher Passanten auf sich. Nachdem ein großer giftgrüner Stein fast drei Tage lang vor dem Alten Rathaus lag und ein weiteres pinkes Exemplar am Remigiusplatz auftauchte, werfen die mysteriösen Steine immer mehr Fragen auf: Wer platziert sie, was sollen sie bedeuten und wie kommt es, dass bereits 2014 ein weiterer pinker Stein an der Genscherallee gefunden und eingesammelt wurde, bislang aber kaum Beachtung fand?

Steine bereits mehrfach entfernt

Das Presseamt der Stadt Bonn informierte am Dienstag vergangener Woche: "Damit niemand im Dunklen darüber stolpert, holt der Stadtordnungsdienst die Objekte jetzt ab." Weitere sieben Objekte wurden nun in der Nacht von Freitag auf Samstag zwischen Bottler- und Friedensplatz in der Vivatsgasse entdeckt.

Wieder kunstvoll platziert, in gleichmäßigem Abstand aufgereiht und jeder der sieben Steine in unterschiedlichen Farben von einem Quadrat aus rot-weißem Absperrband umgeben.

Aliens oder Kunst?

Die Spekulationen im Netz übertreffen sich dabei immer wieder. Manche scherzen: "Das waren ganz sicher Aliens. Weil der grüne entfernt wurde, probieren sie nun andere Farben". Andere hätten die bunten Steine gerne länger gesehen: "So ein Stein tut nichts, also lasst sie stehen."

Doch bereits am Montagmorgen wurden sie entfernt. Dieses Mal wurden sie allerdings nicht eingelagert, sondern nach Angaben der Stadt von Bonnorange-Mitarbeitern entsorgt. Dies erfolgte "auf Anweisung der Wache GABI und im Rahmen der Gefahrenabwehr und Verkehrssicherheit".

User fragten sich im Internet auch, was mit weiteren außerplanmäßigen kleineren Kunstaktionen wie Urban Knitting künftig passiert: "Bin gespannt, wann die Stadt bunte Bestrickungen von Bäumen/Laternenpfählen entfernen lässt, weil ein Autofahrer dagegen fahren könnte", schrieb eine Nutzerin mit einem Hauch Sarkasmus. Doch was passiert mit abgelegten Gegenständen? Wann ist es Kunst?

Rechtlich müsse laut Stadtordnungsdienst jeweils geprüft werden, ob es sich um eine genehmigungspflichtige Sondernutzung handle, oder eine Ausstellung im Rahmen der Kunstfreiheit sei. Doch auch für letztere sei in der Regel ein Antrag zu stellen. Da dies bei den Steinen nicht der Fall gewesen ist, durften sie nicht stehen bleiben, sondern wurden beim dritten Vorfall direkt entsorgt.

Die drei bereits eingesammelten Steine werden beim Ordnungsamt "kostenneutral" gelagert. Eine Entsorgung würde Kosten in bisher unbekannter Höhe entstehen lassen. Vorerst haben die drei also ein neues zu Hause auf unbekannte Zeit gefunden.

Ob es sich nun um ein Klimagipfelchen als Protest im Rahmen der aktuell laufenden Klimakonferenz handelt, es einen Zusammenhang mit dem Stein von 2014 gibt und ob noch weitere Steine in Bonn auftauchen werden, bleibt auch nach Rücksprache mit der Stadt Bonn weiter unklar. "Gerne würden wir den Verursacher ermitteln, damit er sich zu der Angelegenheit und seinen Absichten äußern könnte", so der Bonner Stadtordnungsdienst. Erst wenn sich ein Eigentümer meldet, würde die Stadt entscheiden "wie wir damit rechtlich umzugehen hätten und erst dann können eventuelle Kosten ermittelt werden".

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