Wetterstatistik Winterwetter für Bonn verbucht einen Rekord seit 1895

Bonn · Dieser Winter war in Bonn wieder einmal zu warm. Mit 5,9 Grad Celsius lag er um 2,8 Grad über dem langjährigen Mittel seit 1895: der zwölfte zu warme Winter in Folge.

Viel Sonne, wenig Schnee: ein typisches Winterbild in Bonn in dieser nicht so frostigen kalten Jahreszeit.

Viel Sonne, wenig Schnee: ein typisches Winterbild in Bonn in dieser nicht so frostigen kalten Jahreszeit.

Foto: Meike Böschemeyer

Der gerade abgelaufene Winter 2022/23 war wieder ein zu warmer Winter. Mit 5,9 Grad Celsius lag er um 2,8 Grad über dem langjährigen Mittel seit 1895 und belegte damit den 14. Platz, der zwölfte zu warme Winter in Folge. Überdies war er sehr sonnig und hatte 231 Sonnenstunden. An Niederschlägen fielen 135 Liter pro Quadratmeter, Platz 80 seit 1848.

Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack, am Ende des Monats. Dabei greift er auf die Daten aus seiner Wetterhistorie zurück. Übrigens: seit Mitte Oktober 2022 gibt es keine Daten mehr von der Uni Bonn.

Temperatur: Alle drei Wintermonate waren zu warm. In den 128-jährigen Wetterannalen belegte der Dezember Platz 50, Januar Platz 17 und Februar Platz 18. In allen drei Monaten wurden maximal mehr als 15 Grad Celsius gemessen, die höchste Wintertemperatur gab es an Silvester 2022 mit 17,3 Grad Celsius. Das war ein neuer Rekord seit 1895. Insgesamt haben die Metereologen vier Kälteeinbrüche verzeichnet. Der heftigste war Mitte Dezember, wo es minimal minus 10,6 Grad Celsius gab. Zuletzt gab es im Winter 2011/ 2012 noch niedrigere Temperaturen im Februar 2012.

Frosttage waren eher selten: Nur 28 Frosttage wurden registriert, im Vorjahr gab es 16 Tage. Eistage (Maximum unter 0 Grad Celsius) gab es fünf (alle im Dezember). Die warmen Winter häufen sich: Acht Winter seit 2000 waren wärmer als 5 Grad Celsius.

Sonne: Die Sonne meinte es im vergangenen Winter gut mit den Bonnern: Insgesamt schien sie 231 Stunden, das waren 32 Stunden mehr als im Vorjahreswinter. Am längsten schien sie mit 121 Stunden im Februar, das waren 20 Stunden mehr als im Februar 2022. Nur an 50 Tagen (von den 91 Wintertagen) schien sie mindestens eine Stunde. Der Februar bescherte einen neuen Rekord: Der Luftdruck erreichte einen Wert von 1042,2 hPa, der höchste in den letzten 30 Jahren gemessene Wert.

Niederschlag: Der Winter 2022/23 war eine eher trockene Jahreszeit. Insgesamt kamen 135 Liter pro Quadratmeter als Regen herunter, eine geschlossene Schneedecke über mehrere Tage in der Bonner Tallage gab es dabei nicht, wie überhaupt Schneefälle selten geworden sind. Die meisten Niederschläge fielen es im Dezember (55 Millimeter). Damit wurde ein Grundstein für die Niederschlags-Defizite, auch in diesem, Jahr gelegt. Der Regen fiel an 46 Tagen (Vorjahr: 52 Tage).

Vergleich mit Vorjahreswinter: Der Winter 2021/22 war um 0,8 Grad Celsius wärmer. Die Maximaltemperatur wurde an Silvester 2021 mit 16,4 Grad Celsius erreicht, die minimale Temperatur am 21. Dezember mit -4,4 Grad Celsius. Die Sonne schien 32 Stunden weniger, dafür fielen 31 Liter Niederschlag mehr.

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