Kommentar zu neuem Stadtdechanten Wichtige Entscheidung

Meinung | BONN · Mit der Ernennung Wolfgang Pickens zum neuen Stadtdechanten hat die katholische Kirche überraschend schnell gehandelt. Eine bedeutende Entscheidung wird in diesem Jahr zum neuen Bonn-Vertrag erwartet.

 Auch dieses Jahr müssen die Autofahrer mit Baustellen auf der Nordbrücke leben.

Auch dieses Jahr müssen die Autofahrer mit Baustellen auf der Nordbrücke leben.

Foto: Benjamin Westhoff

Mit einem Paukenschlag ist in Bonn das alte Jahr zu Ende gegangen: Die Ernennung des Bad Godesberger Pfarrers Wolfgang Picken zum neuen Stadtdechanten – kurz nach Weihnachten – hat nicht nur die Bonner Katholiken überrascht. Dass die Entscheidung so schnell fallen würde, damit hatten wohl auch die meisten Amtsbrüder Pickens nicht gerechnet.

Vor Überraschungen ist man halt nie gefeit: Beispiel Beethovenhalle. Was die Sanierung der Halle am Ende kosten wird, kann derzeit wohl niemand mit Sicherheit sagen. Die vor zwei Jahren auf 61,5 Millionen Euro festgesetzte Sanierungssumme hat inzwischen die 100-Millionen-Euro-Grenze erreicht. Sanieren im Bestand – das kommt einer Wundertüte gleich, die manchmal eben auch böse Überraschungen birgt. Man darf also gespannt sein, wie die Bürgerbeteiligung in diesem Jahr zur ebenfalls maroden Oper ausgehen wird.

Während in den Debatten in Politik und Gesellschaft derzeit vor allem die wachsenden Verkehrsprobleme in der Innenstadt und das drohende Fahrverbot ab April im Mittelpunkt stehen, geht es – von der Öffentlichkeit eher unbemerkt – in den Gesprächen zwischen Spitzenpolitikern und -beamten aus Bonn, der Region, Düsseldorf, Mainz und Berlin um die Zukunft der Bundesstadt.

Um Bonn als zweites politisches Zentrum in Deutschland fest zu etablieren, soll in diesem Jahr der Bonn-Vertrag geschlossen werden. Das dürfte in 2019 wohl eine der wichtigsten Entscheidungen für die Bonner und die Bürger der Region werden. Und es ist höchste Eisenbahn: Übernächstes Jahr ist wieder Bundestagswahl und mit jedem neuen Parlamentarier, der in den Berliner Reichstag einzieht, werden die Forderungen nach einem Komplettumzug der Bundesministerien an die Spree lauter.

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