Bonner Stadtgeschichten Wie das Bundesviertel zur römischen Siedlung wurde

Bonn · 50 Jahre nach Christus: Irgendwann reicht das Legionslager in der heutigen Bonner Nordstadt den Römern nicht mehr aus. Eine zweite Siedlung entsteht, in Höhe des heutigen Bundesviertels. Ausgrabungen zeigen: In diesem „Vicus Bonnensis“ ließ es sich gut leben.

 Wellness auf Latein: So ähnlich wie die rekonstruierte Thermenanlage in der römischen Villa Borg bei Perl im Saarland könnte auch das Bad im Vicus Bonnensis ausgesehen haben.

Wellness auf Latein: So ähnlich wie die rekonstruierte Thermenanlage in der römischen Villa Borg bei Perl im Saarland könnte auch das Bad im Vicus Bonnensis ausgesehen haben.

Foto: Martin Wein/Martin Wein, Bonn

Zuckerbrot und Peitsche – mit Privilegien für Günstlinge und drakonischen Strafen für Gegner haben die Römer in wenigen Jahrhunderten ein Weltreich geschaffen. Auch in Bonn an der nordöstlichen Außengrenze des Imperiums praktizieren sie dieses Prinzip. Auf dem höchsten Punkt ihrer zivilen Siedlung, dort wo heute das World Conference Center Bonn steht, treiben sie ein riesiges Monument in die Höhe. Es ist vermutlich kein Tempel und erfüllt für die Bewohner auch keinerlei praktischen Zweck.