Kriminalität Wieder legen falsche Polizisten Bonner Senioren rein

Bonn. · Zwei ältere Bonner haben Teile ihres Vermögens verloren. Die Polizei verteilt Warnkarten, um auf Telefonbetrüger aufmerksam zu machen.

 Beamte verteilen Infomaterial gegen Telefonbetrug.

Beamte verteilen Infomaterial gegen Telefonbetrug.

Foto: Polizei

Fälle, wie der einer 83-Jährigen aus Bad Godesberg, die am Montag Opfer von Telefonbetrügern wurde, kommen nicht selten vor. So war auch ein 82-Jähriger aus Bonn bereits im vorigen Herbst Opfer eines ähnlichen Betrugs geworden. Er erstattete aber laut Polizei erst jetzt Anzeige.

 Die Betrüger hatten sich am Telefon der 83-Jährigen gegenüber als Polizeibeamte des Landeskriminalamtes ausgegeben. Sie berichteten ihr von einem Raubüberfall auf eine ältere Frau unweit ihres Wohnortes. Der Täter sei gefasst und bei ihm ein Zettel mit dem Namen der 83-Jährigen gefunden worden. Sie könne das nächste Opfer sein. Am Ende gelang es den Betrügern, die Seniorin zu überzeugen, ihnen mehrere zehntausend Euro Bargeld  und Schmuck ebenfalls im Wert von mehreren zehntausend Euro zu überlassen. Sie wollten es in Sicherheit bringen, hatten die falschen Polizisten der Seniorin suggeriert.  Daraufhin hob die Frau das Geld vom Konto ab und holte den Schmuck aus ihrem Bankschließfach.  Ihre Vermögenswerte sind seither wie die Ersparnisse des 82-Jährigen verschwunden.

Christian Schilling von der Sparkasse Köln-Bonn kennt die Problematik nur allzu gut: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen sind für das Thema sensibilisiert und haben erfolgreich eine Vielzahl von Trickbetrügereien verhindern können“, sagte er. Bei hohen Bargeldverfügungen insbesondere älterer und gut bekannter – Kunden, suchten die Mitarbeiter das Gespräch. Sollten dabei Zweifel bleiben, seien sie angewiesen, das Team der Betrugsprävention der Sparkasse einzubinden oder sich in dringenden Fällen direkt an die Polizei zu wenden. Dennoch sei es wiederholt zu „Kundenschäden“ gekommen. „Der entstandene Schaden ist leider nicht über die Sparkasse versichert“, erläutert Schilling.

Seniorenberater für Kriminalprävention und Opferschutz haben laut Polizei in den letzten Wochen mehrere tausend Warnkarten in Geschäften und Geldinstituten in Bonn und der Region hinterlegt. Diese enthalten in komprimierter Form die wichtigsten Verhaltenstipps und können von den Senioren neben das Telefon gelegt werden, um im Bedarfsfall richtig handeln zu können. Tausende dieser Warnkarten wurden auch direkt an Seniorinnen und Senioren herausgegeben, um sie im Gespräch für die Betrugsmasche zu sensibilisieren. „Die Polizei holt kein Geld, Schmuck oder Wertgegenstände bei Ihnen ab und bittet Sie schon gar nicht, diese in einer Tasche im Garten oder vor der Tür abzustellen“, warnt die Polizei die älteren Bürger ausdrücklich.

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