Übergang Lessingstraße Wieder steht in Bonn eine Bahnschranke offen

BONN · Ein Schnellzug hat im Schritttempo den Übergang an der Bonner Lessingstraße passiert - während dieser offen stand. Es war bereits der zweite Vorfall innerhalb von drei Wochen.

Erneut hat ein Zug die linksrheinische Bahntrasse in Bonn bei offener Schranke passiert. Das teilte ein Anwohner nahe der Lessingstraße mit und schoss von der Szene ein Foto am frühen Donnerstagmorgen. Wie der GA-Leser mitteilte, sei das Queren bei offen stehendem Schlagbaum an dieser Stelle nicht zum ersten Mal geschehen.

Wie berichtet, hatte eine Schranke am Bahnübergang Rheinweg Mitte April eine knappe Stunde offen gestanden, bis ein nicht näher bestimmter technischer Defekt von Fachleuten der Bahn behoben werden konnte. Zum aktuellen Vorfall äußerte sich die Deutsche Bahn (DB) bis Redaktionsschluss nicht. Auf telefonische Nachfrage sagte ein Bahnsprecher in Düsseldorf, die GA-Anfragen zu den Gründen habe man an die zuständige DB Netz weitergeleitet und warte auf Antworten.

Im April hatte die DB mitgeteilt, damals habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für passierende Autofahrer, Radler oder Fußgänger bestanden. Augenzeugen sahen das anders. Während die DB davon sprach, ein Güterzug habe vor dem offenen Übergang Rheinweg zunächst gestoppt und dann nach Anordnung des Stellwerkleiters mit lautem Pfeifton in langsamer Geschwindigkeit gequert, legten Zeugen den Verdacht nahe, der Zugfahrer habe die offene Schranke gequert, ohne zu stoppen.

Schienenverkehr hat grundsätzlich Vorfahrt. Andere Verkehrsteilnehmer dürfen Schienen bei offenen Schranken nur überfahren, wenn sie vorher nach rechts und links geguckt haben. Das Andreaskreuz als Verkehrszeichen hat also die Funktion eines Stoppschilds. Laut Bahn arbeiten die deutschlandweit 20 000 Schrankenanlagen zuverlässig. Alleine aufgrund ihrer hohen Zahl gebe es dennoch täglich an irgendeiner Stelle in Deutschland technische Defekte.

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