Gedenken in Ippendorf Wieso ausgerechnet Gerold von Braunmühl?

Ippendorf · Die SPD erinnert mit Blumen an den Diplomaten, der vor 30 Jahren vor seinem Haus ermordet wurde. Die Täter aus den Reihen der RAF wurden nie gefasst.

 Herbert Spoelgen und Gabriele Klingmüller gedenken des vor 30 Jahren ermordeten Gerold von Braunmühl am Buchholzweg.

Herbert Spoelgen und Gabriele Klingmüller gedenken des vor 30 Jahren ermordeten Gerold von Braunmühl am Buchholzweg.

Foto: Roland Kohls

. Vor 30 Jahren, am 10. Oktober 1986, wurde der Ministerialdirektor Gerold von Braunmühl von Terroristen der „Roten-Armee-Fraktion“ (RAF) vor seinem Haus an der Buchholzstraße in Ippendorf ermordet. Dort erinnert seitdem eine Gedenktafel an den schrecklichen Moment des Terrors. „Hier starb am 10.10.1986 Dr. Gerold v. Braunmühl, politischer Direktor des Auswärtigen Amtes. Er wurde von Terroristen ermordet.“, erklärt die 1987 im Boden eingelassene Steinplatte.

In Gedenken an den Todestag des Diplomaten legten Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller und der Stadtverordnete Herbert Spoelgen (beide SPD) dort am Montag einen Korb bunter Blumen nieder. „Wir sind ja hier aus dem Ortsteil, und das ist schon Tradition geworden“, sagte Spoelgen. „Vor zehn Jahren haben wir das auch gemacht. Wir versuchen immer, uns an von Braunmühl und diese Tat zu erinnern“, so Klingmüller.

Als der 51-jährige Gerold von Braunmühl an diesem 10. Oktober vor 30 Jahren nach Feierabend vor seinem Haus aus dem Taxi steigt, rennt aus der Dunkelheit eine Gestalt auf ihn zu und schießt. Als von Braunmühl versucht, zu fliehen, schießt eine zweite Gestalt dem dreifachen Familienvater aus nächster Nähe in den Kopf. Später wird ein sechseitiges Schreiben in Ippendorf gefunden, in dem sich die RAF zum Mord an von Braunmühl bekennt.

Zwei Tage nach dem Verbrechen wird das Fluchtauto in Bonn-Endenich entdeckt. Trotz Hunderter Hinweise führte jedoch nie eine richtige Spur zu den Tätern. „Er war Zuarbeiter des Außenministeriums, ein politischer Strippenzieher, deshalb wurde er wohl von der RAF ausgesucht“, überlegte Ernst Hoßfeld vom Ortsverein Ippendorf, der beim Gedenken ebenfalls anwesend war. „Die Tat ist immer noch schwer zu verstehen, und man fragt sich, wieso es ausgerechnet ihn getroffen hat“, sagte Klingmüller.

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