Der Stadtbezirk Bonn nach der Wahl „Wir brauchen eine Analyse von außen“

Bonn · Am Tag nach der Wahl sind CDU und SPD im Stadtbezirk Bonn vor allem mit dem Wundenlecken beschäftigt. Der stellvertretender Bezirksbürgermeister Joch Reeh-Schall meint, engagierte Politiker vor Ort seien alleine keine Erfolgsgaranten.

 Wohnen und Verkehr seien die wichtigsten Themen des Stadtbezirks, so Jochen Reeh-Schall. Die SPD habe ihre Haltung nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht.

Wohnen und Verkehr seien die wichtigsten Themen des Stadtbezirks, so Jochen Reeh-Schall. Die SPD habe ihre Haltung nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht.

Foto: Benjamin Westhoff

Nicole Bonnie, CDU-Spitzenkandidatin für die Bezirksvertretung Bonn, hat auch schon eine Idee, woher ihre Partei Schwung erhalten könnte: „Ich halte eine Analyse von außen für dringend geboten“, sagte sie am Montag dem General-Anzeiger. Die Mischung aus überregionalem Trend zugunsten der Grünen und lokalen Faktoren ist ihrer Ansicht nach so komplex, dass es eine simple Erklärung für den Verlust von 5,6 Prozentpunkten in Bonn nicht tue. Selbstkritisch müsse man schon jetzt konstatieren, so die CDU-Vertreterin aus der Innenstadt, dass die Koalition in den vergangenen Jahren „nicht die Handschrift der CDU“ getragen habe: „Die Grünen haben die Themen diktiert“, sagt sie, und das sei letztlich auch auf die Stimmung in den Bezirksvertretungen durchgeschlagen, wo das Ergebnis in der Tendenz ja allenthalben das gleiche sei. Im Stadtbezirk Bonn seien zudem mehrere Themen verortet, die in der Öffentlichkeit als problembehaftet wahrgenommen werden: von der Beethovenhalle über die Vik-
toriabrücke bis hin zum Bahnhofsvorplatz und „Urban Soul“. Sie selbst, so Bonnie, werde jedenfalls unverdrossen weitermachen, auch wenn sie das Ergebnis immer noch sprachlos mache.