Vorschlag der Grünen Wird die Kaiserstraße in Bonn zur Einbahnstraße?

Bonn · Ein Arbeitskreis der Grüne schlägt vor, die Kaiserstraße zur Einbahnstraße in Richtung Bad Godesberg zu machen. Grund ist die gefährliche Situation für Radfahrer.

Der Radweg an der Kaiserstraße ist für Radfahrer nicht besonders leicht und sicher zu befahren. Das wollte der Arbeitskreis "Mobilität" von Bündnis 90/Die Grünen, der an der Einmündung der Straße in den Kaiserplatz einen Infostand aufgebaut hatte, belegen. Ausgerechnet in der Zeit, in der Vertreter des AK dort Radfahrer befragten, wurde einer von einem Auto erfasst, doch glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt. Nur mit seinem Rad konnte er nicht mehr weiterfahren.

Bei der Umfrage geht es um die Verbesserung des Radverkehrs in der Kaiserstraße. „Sind Sie auch der Meinung, dass die derzeitige Situation für Radfahrer und Radfahrerinnen in der Kaiserstraße alles andere als optimal ist?“, lautet die Kernfrage. Busse, Pkw-Verkehr, Radfahrer und Fußgänger teilen sich zurzeit den schmalen Straßenraum zwischen Hauptbahnhof und Reuterbrücke. Dabei darf der schmale Radweg in beide Richtungen befahren werden. Auf der Straße in Richtung Innenstadt zu fahren, was erlaubt ist, trauen sich wenige.

Hier sind parkende Autos oder die Angst vor Autotüren, die unachtsam geöffnet werden, der Hinderungsgrund. So kommt es, dass die Radler in Richtung City weiterhin auf dem Radweg fahren, der vor dem Kaiserplatz zu Ende geht. Und, wie am Donnerstag geschehen, von Autos erfasst werden können. „Wir schlagen vor, die Kaiserstraße in eine Einbahnstraße Richtung Bad Godesberg umzuwandeln“, erläuterte AK-Sprecherin Karin Langer. Lediglich für den Bus- und Radverkehr solle die Straße noch in beide Richtungen geöffnet bleiben.

Bei der Umfrage, zu der sich nur wenige Radfahrer bereit erklärten – die meisten hatten es eilig und düsten am Stand vorbei –, konnten die Befragten auswählen, was ihnen lieber wäre: den jetzigen Radweg auszubauen und in beide Richtung befahrbar zu machen oder in Richtung Innenstadt einen auf der Straße markierten Radweg zu bekommen. Das Ergebnis war weitestgehend ausgeglichen. Nur eine Radfahrerin äußerte sich konkret: „Ich habe auch Angst vor den schnellen Radlern, die einen überholen“, sagte sie und votierte für den markierten Radweg auf der Straße.

An der Umfrage kann man sich noch bis 24. Mai im Internet auf www.umfrage-kaiserstrasse.de beteiligen. „Dann wird unser Arbeitskreis das Ergebnis aufbereiten und nach den notwendigen politischen Gesprächen in den Rat oder in die Bezirksvertretung bringen“, verspricht Langer.

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