Ausstellung im Foyer des Stadthauses Wirtschaftschronik auf elf Stellwänden

BONN · Die Wirtschaft der Stadt Bonn floriert, und das ist nicht nur dem Sonderstatus "Bundesstadt" zu verdanken. Es sind vor allem die kleinen und mittelgroßen Betriebe, die das Rad am Laufen halten und dafür sorgen, dass viele Menschen in Lohn und Brot stehen.

 Helmut Kollig eröffnet die Ausstellung im Foyer des Stadthauses

Helmut Kollig eröffnet die Ausstellung im Foyer des Stadthauses

Foto: Horst Müller

Aber Hand aufs Herz: Obwohl man den Namen fast täglich begegnet, kümmert sich kaum jemand darum, was sich dahinter verbirgt. Dem will die Stadt Bonn mit einer neuen Ausstellung entgegenwirken, die im Foyer des Stadthauses zu sehen ist.

"Eine Zeitreise durch Geschichte und Wirtschaft" versprach Bezirksbürgermeister Helmut Kollig, als er die Ausstellung eröffnete. Natürlich, wer an Bonn denkt, der hat zunächst die ehemalige Bundeshauptstadt, den Sitz vieler Einrichtungen der Vereinten Nationen und die Museumsmeile als Aushängeschilder vor Augen.

"Aber es gibt noch ganz andere Dinge hier", betonte er und deutete auf die elf Schautafeln, die einen Blick auf die Chronik der Stadt und auf ihren Stand der Wirtschaft zeigen sollen. Los geht's mit einem Ritt durch die Geschichte der Stadt. Zwei Stellwände reichen, um Tausende Jahre Geschichte von den Siedlungsanfängen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts aufzuzeigen.

Eng bedruckt wie alle Tafeln der Ausstellung, einige Bilder und viel Text werden da geboten. Doch dann gleitet die Schau nahtlos über zur Sozialgeschichte. Da lesen wir, dass die drei Krankenhäuser der Innenstadt Elisabeth, St. Petrus und St. Johannes zwischen 1996 und 2000 zum heutigen Gemeinschaftskrankenhaus vereinigt worden sind. Ein Blick auf das Johannes-Hospital in der Nordstadt erklärt, dass es einer Bürgerinitiative zu verdanken ist, dass aus der ehemaligen Klinik ein modernes Ärztehaus wurde.

Es folgt die Wirtschaftschronik, in der sich einzelne traditionsreiche Bonner Firmen vorstellen. Man erfährt das Wichtigste aus der wandlungsreichen Vergangenheit des Hauses van Dorp am Münsterplatz. Elektro Schmitz und Baumann Logistik kommen zu Wort. Die Jungheim GmbH am Dickobskreuz ist genauso zu sehen wie Auto Greuel in Buschdorf, StadtBrotBäcker, Eaton und einige andere.

All das ist sehr aufschlussreich, wirkt aber auch seltsam unzusammenhängend. Wieso das so ist, erklärt der Koordinator der Ausstellung, Norbert Bätz. Sein Kölner Wirtschaftsverlag "BÄKA Kunstgrafik" hat die Schau in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn entwickelt.

Ein Jahr lang schrieb er 200 Firmen aus allen möglichen Branchen in Bonn an und bot ihnen an, sich an der Ausstellung zu beteiligen. "Das ist nicht immer gelungen", gibt Bätz zu. Das könnte daran liegen, dass sich die Unternehmen an der Finanzierung des Projekts beteiligen müssen - über die Höhe des "Sponsorings" gibt der Verleger keine Auskunft.

So bleibt eine interessante und etwas überfrachtete Ausstellung. Besucher sollten ihre Lesebrille mitbringen und etwas Zeit. Aber dann können sie eintauchen in die Bonner Wirtschaftschronik.

Die Schau ist im Foyer des Stadthauses noch bis April 2014 zu sehen und soll dann in anderen Stadtbezirken und Einrichtungen zu sehen sein.

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