Neue Veranstaltungsreihe im Museum Koenig Wissenschaftler geben Einblick in ihre Arbeit

Bonn · Unter dem Titel „Wieso, weshalb, warum? – Fragen Sie unsere Forscher“ lädt das zoologische Forschungsmuseum in Bonn Besucher zur Diskussion ein. Informatiker Alexander Donath erklärt die Bausteine der DNA.

 Mehr als ein Ausstellungsort: Alexander Donath erläutert die Forschungsarbeit im Museum Alexander Koenig.

Mehr als ein Ausstellungsort: Alexander Donath erläutert die Forschungsarbeit im Museum Alexander Koenig.

Foto: Barbara Frommann

Alexander Donath bewegt die Schieber mit den transparenten bunten Quadraten so lange, bis die Muster die größtmögliche Übereinstimmung erzielen: „Jede der vier Farben Rot, Blau, Grün und Gelb steht für eine andere Base“, erklärt der Wissenschaftler. Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin sind die Bausteine der DNA, in denen das Erbgut aller Lebewesen kodiert ist“, erläutert er seiner kleinen Zuhörerschar im Obergeschoss des Zoologischen Forschungsmuseums Koenig.

„Wieso, weshalb, warum? – Fragen Sie unsere Forscher“, ist die neue Veranstaltungsreihe überschrieben, in deren Rahmen der Informatiker am Sonntagnachmittag interessierten Museumsbesuchern für Fragen zur Verfügung stand. Das Besondere an dem Format ist, dass es sich nicht einfach um einen Vortrag handelt, sondern dass die Besucher im direkten Kontakt und persönlichen Austausch mit den Wissenschaftlern des Hauses diskutieren können.

Zunächst war das Grüppchen noch recht überschaubar, aber im Laufe des Nachmittags gesellten sich immer mehr Interessierte dazu und informierten sich so aus erster Hand über die Arbeit Donaths.

„Was macht ein Informatiker an einem zoologischen Museum?“, war die wohl interessanteste Frage, die die Zuhörer an den Sektionsleiter und Koordinator des HPC-Clusters richteten, und der nahm sich viel Zeit, seinen Gästen einen tiefen Einblick in seine Arbeit zu ermöglichen.

Mithilfe des eingangs erwähnten einfachen Anschauungsobjekts erläuterte Donath, wie das Erbgut Aufschluss über den Verwandtschaftsgrad verschiedener Spezies geben kann: Von Webspinne, Walzenspinne, Milben und Skorpionen stammten die kurzen Gensequenzen, die von den Glasquadraten repräsentiert wurden. „Je nach Grad der Übereinstimmung unterstellen wir eine engere Verwandtschaftsbeziehung unter den Spezies“, so Donath.

„Wie Sie sich aber denken können, muss man dazu Millionen von Sequenzen überprüfen und dazu ist ein Hochleistungsrechner unabdingbar.“ Die Evolution mitochondrialer Genome, die Analyse von Transkriptomen und Genomen gehören zur Arbeit Donaths an der Forschungseinrichtung: „Vielen ist ja gar nicht bewusst, dass wir nicht nur ein Museum, sondern auch ein zoologisches Forschungsinstitut sind“, hatte Donath seine Zuhörer zu Beginn in die Materie eingeführt.

Der Termin am Sonntag war erst der zweite der neuen Reihe – jeweils zwei solcher Veranstaltungen soll es in Zukunft in jedem Winterhalbjahr geben. Außer dem Museumseintritt müssen die Besucher nichts weiter bezahlen.

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