Einsparungen wegen Haushaltsmisere Wohlfahrtsverbände kritisieren Vorschläge für Kürzungen in Bonn

Bonn · Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege und Superintendent Dietmar Pistorius kritisieren die diskutierten Vorschläge zu Einsparungen bei Trägern sozialer Einrichtungen in Bonn. Die Ausübung ihrer Aufgaben sei dadurch in Gefahr.

 Die Stadt Bonn muss ihren Haushalt anpassen. Jetzt wird diskutiert, wo Einsparungen vorgenommen werden können.

Die Stadt Bonn muss ihren Haushalt anpassen. Jetzt wird diskutiert, wo Einsparungen vorgenommen werden können.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in Bonn hat in einem offenen Brief an Oberbürgermeisterin Katja Dörner und die politischen Vertreter aller Parteien dringend appelliert, die Träger sozialer Einrichtungen durch die geplanten Sparmaßnahmen nicht noch weiter zu belasten. Die Kritik resultiert insbesondere aus den jüngsten Vorschlägen des Finanzausschusses zum städtischen Haushalt. Die vorgesehene Kürzung gehe zulasten der ohnehin Schwächsten in der Stadtgesellschaft, so die Unterzeichner des offenen Briefes. Es könne nicht sein, dass gerade jetzt, wo besonders viele Menschen Rat und Hilfe benötigen, die Beratungsangebote gefährdet werden.

Auch Superintendent Dietmar Pistorius warnt den Stadtrat davor, im Zuge der Haushaltsberatungen Kürzungen bei den Wohlfahrtsverbänden vorzunehmen. Den Beratungsstellen komme derzeit eine besondere Bedeutung zu, denn immer mehr Menschen bräuchten Unterstützung. „Die Ungerechtigkeit unserer Gesellschaft erkennt man am besten, wenn man es zulässt, ihr zu begegnen“ und das täten in Bonn vor allem die Wohlfahrtsverbände. Pistorius verwies dabei ausdrücklich auf die Bedeutung der Subsidiarität, dass unabhängige Fachleute vor Ort am besten wissen, wo die Not ist und wie man ihr hilfreich begegnen kann.

(ga)
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