Kino am Bertha-von-Suttner-Platz Woki in Bonn wird rundum erneuert

BONN · Wer lange nicht mehr im Woki war und sich noch an die alten, gründlich durchgesessenen Sitze erinnert, wird Augen machen: Das Kino am Bertha-von-Suttner-Platz wird generalüberholt, und mit dem kleinen Kinosaal hat Betreiber und Gründer Rainer Otto angefangen.

 Im Woki: (von links) Vincent Bresser, Rainer Otto und Tobias Kraemer in dem Kinosaal, der nun den Charme der 50er Jahre mit modernster Kinotechnik kombiniert.

Im Woki: (von links) Vincent Bresser, Rainer Otto und Tobias Kraemer in dem Kinosaal, der nun den Charme der 50er Jahre mit modernster Kinotechnik kombiniert.

Foto: Horst Müller

Innerhalb eines Monats wurden Boden, Sitzreihen und Wandverkleidung sowie die Toiletten komplett erneuert - jetzt stehen 80 statt bisher 69 Sitze zur Verfügung. Außerdem wartet dieser Vorführraum mit der allerneuesten Technik auf. HFR, 4K, 3D und Dolby Surround 7.1: Moderner geht es derzeit nicht.

Doch damit nicht genug: In den nächsten eineinhalb Jahren will der Betreiber CineVision Filmtheater, deren Geschäftsführer Otto ist, rund 1,3 Millionen Euro investieren, um auch den großen Kinosaal umzurüsten und zu renovieren. Man will auch die Bühne für Konzerte und sonstige Veranstaltungen umbauen. Das Foyer soll ebenfalls neu gestaltet werden. "Die Finanzierung ist sicher", sagt Otto. Während des Umbaus soll das Kino weitgehend geöffnet bleiben.

Und die vielleicht erfreulichste Nachricht aus Sicht des Betreibers und der Stammkunden: "Wir haben einen Pachtvertrag über die nächsten 20 Jahre." Damit sei ausgeschlossen, dass das Woki das nächste Opfer des Kinosterbens in Bonn wird, das in den letzten 16 Jahren die Gangolf Lichtspiele, das Atlantik, das Metropol Kino, das Filmstudio am Marktplatz und andere getroffen hat. "Wir haben lange verhandeln müssen mit den Eigentümern", so Otto. Letztlich hätten die sich gegen den Einzelhandel und für das Fortbestehen des Kinos entschieden. "Wir sind froh, dass wir so vernünftige Vermieter gefunden haben."

Jetzt kann das Kinojahr 2015 kommen, das laut Otto wegen der vielen anstehenden Blockbuster ein Rekordjahr werden soll. Dafür ist zumindest das kleine Kino jetzt gewappnet. Den Umbau des kleinen Saales hat der Betreiber aus eigener Tasche bezahlt. "Das hat mit den Toiletten 150 000 Euro gekostet." Verändert hat sich auch das Programmangebot: Konnte man nach der Eröffnung des Woki am 1. Oktober 1998 noch Filme, die schon einige Wochen oder Monate alt waren, für 4,99 DM gucken, zahlt man heute zwischen fünf und sieben Euro, bekommt dafür aber ganz aktuelle Streifen zu sehen, darunter sowohl Blockbuster als auch Arthouse-Filme.

Trotz aller Modernisierungen werde sich am heutigen Preis nichts ändern, kündigen die Mitgesellschafter Tobias Kraemer und Vincent Bresser an, beide langjährige Mitarbeiter. "Das Woki ist ein fest in Bonn verankertes Unternehmen mit einer großen Stammkundschaft", so Bresser. An der Zielgruppe wolle man festhalten: Das Woki bleibe ein Servicekino für überwiegend studentische Kinogänger.

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