Stadt Bonn Zahl der Fahrradstraßen soll erhöht werden

Bonn · Die Stadt Bonn will 2020 Fahrradhauptstadt werden. Deshalb soll die Zahl der Fahrradstraßen erhöht werden. Sie sind gedacht als Ergänzung zum Radverkehrsnetz.

In Fahrradstraßen wird den Radfahrern Priorität eingeräumt, alle Fahrzeuge dürfen dort nur mit mäßiger Geschwindigkeit fahren - und Radfahrer auch nebeneinander. Die Gestaltung der Fahrradstraßen soll nach einem einheitlichen Standard erfolgen, damit der Wiederkennungswert im Stadtgebiet hoch ist. Alle vier Bezirksvertretungen haben sich jetzt mit dem Thema beschäftigt.

  • In der Bezirksvertretung Bonn wurde heftig über das Konzept diskutiert. Dabei ging es um einzelne Maßnahmen, wie die an der Weberstraße in der Südstadt. Dort soll es nun einen Ortstermin geben. Die CDU-Bezirksverordneten sprachen sich außerdem dagegen aus, die August-Bier-Straße in Kessenich in eine Fahrradstraße umzuwandeln.
  • Umstritten ist auch ein zweites Maßnahmenpaket für Dransdorf, Graurheindorf und Kessenich, das 2014 realisiert werden soll. "Das friedliche Miteinander auf den betroffenen Straßen funktioniert problemlos", sagte Arno Hospes (CDU). Er kritisierte, dass das Ziel des Konzepts sei, den "Autoverkehr zu behindern". Das Konzept sei offenbar nicht verstanden worden, entgegnete Hartwig Lohmeyer (Grüne).
  • Schließlich gehe es um ein gesamtstädtisches System von Fahrradrouten. "Wenn wir das jetzt in einzelne Fragmente zerlegen, wird es sich nicht durchsetzen." Wenn einzelne Bruchstücke herausgenommen würden, könne kein Netzcharakter entstehen, pflichtete Verkehrsplaner Helmut Haux bei. Entschieden haben die Politiker über dieses zweite Paket noch nicht.
  • In Bad Godesberg hatte eine Bürgerinformationsveranstaltung im Frühjahr großen Andrang hervorgerufen. Insgesamt fand das Projekt dabei weitgehend Anklang, jedoch wurden teilweise negative Auswirkungen auf die Zahl der Parkplätze und auf Zufahrten zu Privathäusern befürchtet. Hierzu soll die Verwaltung, so beschloss es die Bezirksvertretung am Mittwoch, die Anwohner der betroffenen Straßen vor Ort informieren.
  • In der Bezirksvertretung Hardtberg fand das Konzept überwiegend Zustimmung, lediglich die FDP-Fraktion lehnte das Konzept ab. Vorbehalte gegen einzelne Maßnahmen kamen aus Reihen der CDU, die SPD forderte die Verwaltung auf, Bedenken von Anwohnern ernst zu nehmen.
  • In der Bezirksvertretung Beuel bestand Einigkeit darin, das ein Fahrradstraßen-Konzept in Bonn umgesetzt werden soll. Aber uneins waren sich die Parteien darüber, wo Fahrradstraßen in Beuel Sinn machen. Die Verwaltung soll jetzt überall dort im Stadtbezirk Informationsveranstaltungen für Bürger durchführen, wo Fahrradstraßen eingerichtet werden sollen. Erst danach wollen die Politiker entscheiden.
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