Der Besuch beim Zahnarzt endet bisweilen mit einer bösen Überraschung: Kariöse Löcher müssen aufgebohrt, Wurzeln verödet oder ganze Zähne gezogen werden. Doch selbst wenn beim nächsten Kontrolltermin der Mediziner Entwarnung gibt, könnte noch ein dickes Ende folgen, warnt der Bonner Zahnarzt Christoph Manger. Er sagt: „Die neue Budgetierung für Zahnbehandlungen zwingt uns zu einer Art Triage.“ Um nicht auf Behandlungskosten sitzen zu bleiben, würden Zahnärzte seit Beginn des Jahres zunehmend behandlungsbedürftige Zähne „wegbefunden“, also ignorieren, eine notwendige Behandlung verschieben oder Patienten für komplizierte Eingriffe an die Uniklinik schicken. Kollegen von ihm, die das unterlassen hätten, säßen nach den ersten beiden Quartalen auf unbezahlten Kassenabrechnungen in fünfstelliger Höhe.
Neues Gesetz Bonner Zahnarzt sieht Unterversorgung von Patienten
Bonn · Ein Bonner Zahnmediziner hält gesetzlich Versicherte seit Anfang des Jahres für chronisch unterversorgt. Befunde würden verschwiegen oder Behandlungen verschoben. Die Standesvertretung widerspricht.
08.08.2023
, 09:12 Uhr