Brand in der Hunsrückstraße in Bonn Zehn Menschen werden durch Rauchgase verletzt

Bonn · Insgesamt zehn Menschen mussten am Montagmorgen nach einem Kellerbrand in der Hunsrückstraße mit leichten Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert werden.

Brand in der Hunsrückstraße in Bonn: Zehn Menschen werden durch Rauchgase verletzt
Foto: Jens Kleinert

Der bislang aufwendigste Brandeinsatz für die Feuerwehr in diesem Jahr zog sich über mehr als vier Stunden hin und wäre vor Kurzem wohlmöglich noch schlimmer geendet - denn nur durch Rauchmelder, die erst vor wenigen Tagen in das Haus eingebaut worden sein sollen, wurde ein Bewohner auf das Feuer aufmerksam.

"Es hat sich angehört, als ob Mäuse in der Wand herumkriechen würden", schilderte er die Geräuschkulisse gegen 5.15 Uhr. Durch einen der Rauchmelder, die nach übereinstimmenden Aussagen mehrere Bewohner vor rund einer Woche von der Hausverwaltungsgesellschaft überall im Gebäude angebracht wurden, war der Besitzer der rechten vorderen Erdgeschosswohnung zuvor unsanft aus dem Schlaf gerissen worden. "Ich habe dann Brandgeruch wahrgenommen und die Feuerwehr gerufen", erzählte er. "Im Keller lagerten große Mengen an Papier. Ich habe schon immer gesagt, dass sich das irgendwann rächen wird." Er war sich sicher: "Da hat jemand gezündelt."

Insgesamt 56 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst rückten nach einer zwischenzeitlichen Alarmstufenerhöhung aus. Bereits erwartet wurden sie laut Einsatzleiter Heiko Basten von den meisten Bewohnern des 16-Parteien-Hauses. Diese hätten das Gebäude durch den dichten Rauch im Treppenraum nicht mehr verlassen können und sich deshalb an die Fenster ihrer Wohnungen gedrängt. "Dort waren sie aus unserer Sicht aber sicher", so Basten.

Nach Rücksprache mit den Bewohnern habe die Feuerwehr deshalb entschieden, sie in ihren Wohnungen zu lassen. Lediglich ein junger Mann und eine Frau seien über eine tragbare Leiter durch ein Fenster beziehungsweise unter Verwendung einer Rettungshaube durch den Treppenraum ins Freie gebracht worden. Zuvor hätten beide über Rauch in ihren Wohneinheiten geklagt. Den Löschangriff in dem baulich nicht vom Treppenraum getrennten Keller, in dem laut Basten gleich mehrere Verschläge brannten, gingen die Wehrleute auf verschiedenen Angriffswegen an.

Doch obwohl das Feuer "sehr schnell unter Kontrolle" gewesen sei, so der Einsatzleiter, dauerte es bis um 9.50 Uhr, ehe die Feuerwehr schließlich einrücken konnte. Die die Entlüftungs- und Kontrollmaßnahmen, für die jede einzelne Wohnung habe überprüft werden müssen, hatten sich laut Basten als aufwendig herausgestellt. Eine Nachkontrolle um 11 Uhr brachte dann keine Glutnester mehr zum Vorschein. Zwar müsse, so Basten, der Keller nun renoviert werden. "Die Wohnungen sind bis auf die Geruchsbelastung durch die Rauchentwicklung unversehrt", so Basten. Nach Auskunft der Polizeipressestelle war das Haus zumindest gestern aber noch nicht bewohnbar.

In Krankenhäuser gebracht werden mussten am Ende zehn der Hausbewohner. Sie wurden laut Feuerwehr durch Rauchgase leicht verletzt. Ob das Feuer, wie vermutet, tatsächlich durch Fremdverschulden entstand, ist derzeit noch unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

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