Internationaler Tag Zeichen gegen Gewalt an Frauen in Bonn

Bonn · Mahnwache, Kundgebung und das Alte Rathaus in orangefarbenem Licht: So haben verschiedene Gruppen in Bonn am Mittwochabend auf den internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht.

 Mit einem Plakat macht diese Teilnehmerin auf dem Münsterplatz inmitten der Installation „Broken“ auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam.

Mit einem Plakat macht diese Teilnehmerin auf dem Münsterplatz inmitten der Installation „Broken“ auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam.

Foto: Benjamin Westhoff

Unter dem Motto „Women* Unite – Reclaim the Night!“ hat ein breites Bündnis Bonner Initiativen zu einer Mahnwache und Kundgebung für Mittwochabend – dem Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November – aufgerufen. Initiatorinnen waren Mitglieder der Gruppe „Frauen*streik Netzwerk Bonn“.

Im Verlauf der Kundgebung auf dem Münsterplatz, an der etwa 100 Menschen teilnahmen, wurden die vielen Facetten geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen, Lesben, Inter- und Trans-Menschen deutlich. Unter anderem wies eine Vertreterin des Vereins „Mother Hood“ auf das Problem der Gewalt in der Geburtshilfe hin. Die Gruppe Seebrücke Bonn erinnerte zudem an die Opfer sexualisierter Gewalt in Kriegs- und Krisengebieten sowie auf Fluchtrouten und den unzureichenden Schutz in Lagern an den EU-Außengrenzen.

Wie in mehr als 100 anderen Kommunen erstrahlten am Mittwoch auch in Bonn Gebäude wie das Alte Rathaus, die Bundeskunsthalle oder die Kreuzkirche in orangefarbenem Licht. Die Aktion der Zonta-Clubs in Bonn folgte dem weltweiten Aufruf „Orange the World“ der UN. Mit der Leuchtaktion möchten die Bonner Zonta-Clubs die Politik und Gesellschaft zu entschlossenerem Handeln auffordern. „An der Seite von UN Women in Deutschland fordern wir ein gesetzlich verankertes Recht auf einen Platz im Frauenhaus sowie eine langfristige und verlässliche Finanzierung der Beratungs- und Hilfsinstitutionen und den Ausbau von Präventionsangeboten, die Männer und Frauen gleichermaßen mit einbeziehen“, sagte Ulrike Seeler, Präsidentin des Zonta-Clubs Bonn-Rheinaue. Damit bezog sie sich auf die Forderungen der Kampagne „Zonta says no“. Die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner übernahm die Schirmherrschaft für die Leuchtaktion.

Auch das Universitätsklinikum (UKB) beteiligte sich an der weltweiten Kampagne: „Gewalt an Frauen ist leider ein weltweites Problem, auf das wir als Universitätsklinikum hinweisen möchten“, sagte Professor Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB. Als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sollte der Turm des Direktions- und Vorstandsgebäudes am UKB von Mittwoch bis Donnerstagmorgen in orange angestrahlt werden.

Ein Blickfang war die Installation des Alanus-Künstlers Dennis Meseg mit dem Titel „Broken“, die – aktuell auf Tour durch Deutschland – pünktlich am Mittwoch in der Bundesstadt aufgebaut wurde. 222 orangefarbene Schaufensterpuppen, umwickelt mit beschriftetem Flatterband, waren vor dem Beethovendenkmal aufgereiht.

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