Bundesweite Aktion Zollbeamte kontrollieren Großbaustelle in der Bonner Südstadt

Bonn · Im Zusammenhang mit einer bundesweiten Aktion des Zolls haben am Dienstag Beamte des Kölner Hauptzollamtes eine Großbaustelle an der Poppelsdorfer Allee in Bonn kontrolliert. Dabei registrierten sie einige Verstöße gegen geltende Regeln.

Zollbeamte haben am Dienstag deutschlandweit Baustellen kontrolliert – auch die an der Poppelsdorfer Allee.

Zollbeamte haben am Dienstag deutschlandweit Baustellen kontrolliert – auch die an der Poppelsdorfer Allee.

Foto: dpa/Daniel Vogl

Großbaustellen standen am Dienstag bei einer bundesweiten Kontrollaktion des Zolls im Fokus. Allein mehr als 130 Beschäftigte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamtes Köln kontrollierten mehrere Großbaustellen zwischen Köln und Bonn sowie die dort tätigen rund 500 Arbeitnehmer, wie der Kölner Zollsprecher Jens Ahland sagte. Es habe sich um eine bundesweite, verdachtsunabhängige Schwerpunktprüfung gehandelt, die sich gezielt gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigungsverhältnisse im Baugewerbe richtete.

Gegen 8.30 Uhr nahmen im Zuge dieser Aktion auch 32 Zollbeamte in Bonn ein Projekt genauer unter die Lupe: Dabei handelte es sich um eine Großbaustelle an der Poppelsdorfer Allee in der Südstadt, wo Wohnungen entstehen. Dort schauten sich die Beamten die Beschäftigungsverhältnisse von 58 Arbeitern an, die bei 21 Firmen beschäftigt sind.

Ermittlungsverfahren gegen Arbeiter und Baufirmen

So viel vorweg: Zollsprecher Ahland lobte ausdrücklich die Bauleitung auf der Baustelle: „Dort war man sehr kooperativ.“ Trotzdem registrierten die Zollbeamten eine ganze Reihe an Verstößen beziehungsweise Verdachtsmomenten, zu denen nun weiter ermittelt wird. Ungewöhnlich war laut Ahland vor allem, dass insgesamt sechs Arbeiter keine Auskünfte zu ihrem Beschäftigungsverhältnis geben wollten. „Nach der Gesetzeslage müssen sie das aber“, so Ahland weiter.

Gegen sie wird nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Hinzu kommen noch Ermittlungsverfahren in zwölf Fällen, bei denen der Zoll dem Verdacht auf eine Scheinselbstständigkeit nachgeht. „Das ist schon ordentlich“, betonte Ahland. Bei weiteren sechs Arbeitern stehe deren Firma im Verdacht, nicht den Mindestlohn von zwölf Euro brutto zu zahlen.

Unterm Strich fühlt man sich beim Kölner Zoll – auch mit Blick auf die Verstöße, die bei der Kontrollaktion in anderen Städten registriert wurden – bestärkt: „Wir werden auch weiterhin ein Hauptaugenmerk auf die Baubranche richten“, sagte Ahland. „Dort gibt es viele Umgehungstatbestände und das wird wohl ein Dauerbrenner bleiben.“

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