Universität Bonn Zu viel Last auf den Schultern von Studenten

BONN · Mit der "Stressless Academy" wollen der Hochschulsport und die Techniker Krankenkasse (TK) jungen Menschen bei der Bewältigung von alltäglichem Stress helfen. Entspannungskurse, Stressmessungen, Online-coaching und ein jährlicher Antistress-Tag bilden den Kern des Angebots.

 Teamarbeit: (v.l.) Peter und Manuela Preuß, Hans-Georg Predel, Georg Rudinger und Christian Elspas.

Teamarbeit: (v.l.) Peter und Manuela Preuß, Hans-Georg Predel, Georg Rudinger und Christian Elspas.

Foto: SCHNEIDER-BARTHOLD

Bereits zum zweiten Mal kooperiert die Krankenkasse mit der Universität Bonn, da das Angebot im letzten Jahr großen Anklang fand. "Wir haben mit einer Befragung durch das Forsa-Institut begonnen und gesehen, dass dringend gehandelt werden muss", erklärt Christian Elspas die Entstehung der Kampagne. Es wurden 1000 Studenten befragt und jeder zweite litt nach eigenen Angaben häufig unter Stress. Prüfungsstress schien bei den Studenten am meisten verbreitet zu sein. "Ein gewisser Grad an Stress bei Prüfungen ist normal und gehört dazu, doch soll er nicht Überhand gewinnen", so Elspas, Sprecher der TK. Aus diesem Grund sollen zwei Workshops zu Zeitmanagement und guter Organisation den Bonner Studenten durch die Prüfungsphase im Juli helfen. Beide Kurse waren jedoch bereits nach wenigen Minuten ausgebucht.

Die "Stressless Academy" ist jedoch nicht das einzige Angebot an der Universität Bonn, bei dem die Gesundheit der Studenten im Vordergrund steht. Auch "Healthy Campus" untersucht mit Online-Befragungen die Fitness und Ernährung. "Nach dem Abitur erleben viele junge Menschen einen Bruch, sie ziehen von Zuhause aus, sind eigenständig für ihre Ernährung verantwortlich und verlieren oft den Anschluss zu ihrem Sportverein", weiß Hans-Georg Predel.

Um jungen Menschen dabei zu helfen, ein gutes Gesundheitsbewusstsein und einen aktiven Lebensstil zu entwickeln, wurde das Projekt 2011 ins Leben gerufen. Die Umfragen halfen unter anderem dem Bonner Hochschulsport bei der Zusammenstellung des Programms. "Die Nachfrage bei Yoga-, Pilates- und Aerobic-Kursen steigt stetig - ein Zeichen, dass Stressbewältigung bei den Studenten immer wichtiger wird", erzählt der Hochschulsportbeauftragte Peter Preuß.

Die Zeiten, in denen das Studium als eine Phase der Selbstfindung und Entspannung galt, sind vorbei. Stattdessen wächst der Bedarf für Hilfe bei Alltagsstress und psychische Erkrankungen sind keine Seltenheit. Doch Hans-Georg Predel träumt davon, dass jeder Bonner Absolvent neben dem Studium auch einen Gesundheits-Master ablegt.

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