Kurz gefragt Zugleiter Axel Wolf im Interview

Seit 13 Jahren ist Axel Wolf Leiter des Bonner Rosenmontagszuges. Mit ihm sprach Richard Bongartz.

 Zugleiter Axel Wolf

Zugleiter Axel Wolf

Foto: Barbara Frommann

Was wird getan, damit sich die Besucher des Rosenmontagszuges sicher fühlen können?
Axel Wolf: Unter dem Motto „An jeder Eck ne andere Jeck“ wollen wir auch dieses Jahr friedlich und gemeinsam in Bonn feiern. Dennoch ist Fühlen ein sehr subjektiver Eindruck, den jeder Gast anders empfindet. Grundsätzlich stellen Polizei und Ordnungsdienste deutlich mehr Kräfte am Zugweg zur Verfügung. Kommentatoren und Zugteilnehmern wurden vom Festausschuss Bonner Karneval als Veranstalter auf das besondere Sicherheitsbedürfnis aufmerksam gemacht. Jeder im und am Zug sollte dennoch mit offenen Augen unterwegs sein und sich nicht scheuen, unter dem Motto „Hinsehen – handeln – Hilfe holen“ die Ordnungsbehörden über Personen oder Gruppen zu informieren, die sichtlich nicht Karneval feiern wollen.

Was ist bei der Organisation die größte Herausforderung für den Zugleiter?
Wolf: Bei mehr als 4500 Teilnehmern und fast 250 000 Gästen in Bonn ist die Planung im Vorfeld entscheidend. Mit einem zehnköpfigen Team wird ab September die gesamte Logistik von Wagenbau, Planung Musikgruppen, Zugweg, Straßensperren, Beschilderungen, Baustellen, WC Anlagen, Aufstellgelände, Baumrückschnitte bis hin zur Zugaufstellung geplant. Es werden mehrere Hundert Wagenbegleiter und Sicherheitskräfte eingesetzt, Einsatzpläne mit Feuerwehr, Sanitätsdiensten, Ordnungsamt, Polizei und THW ausgearbeitet, um allen einen sicheren, schönen und friedlichen Zug bieten zu können. Ohne diese professionelle Organisationsstruktur mit Kommunikationsplänen und Sicherheitskonzepten ist eine solche Großveranstaltung nicht mehr durchzuführen – und das im Ehrenamt! Bei einer solchen Logistik muss man schon über einzelne Wünsche von Zugteilnehmern über den Auftstellplatz oder den Platz im Zug schmunzeln…

Ihr schönstes Rosenmontagserlebnis?
Wolf: Jedes Jahr aufs Neue: erst einmal ein sicherer Zug ohne Zwischenfälle. Dann das Lachen von Tausenden Jecken am Straßenrand und natürlich ein glückliches Prinzenpaar, denn für Michael I. und Tiffany I. wird sich dieser Zug nie wiederholen – ein einmaliges Erlebnis.

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