Kommentar Zur anstehenden OB-Wahl

Wundern Sie sich nicht, wenn wir mit Stoppuhr und Taschenrechner am Schreibtisch sitzen. Das ist dem Wahlkampf geschuldet. Denn so mancher Parteifreund unserer OB-Kandidaten ist zum Erbsenzähler mutiert. Da wird jede Zeile über den jeweiligen Bewerber gezählt, jede Sendeminute nachgemessen, jede Kameraeinstellung und jedes Foto genauestens beäugt.

Da braucht der eine Kandidat nur eine etwas dicker gepuderte Nase als der andere in die Kamera zu halten und schwupps, haben wir den Ärger. Schließlich könnte jede Zeile mehr über den Kontrahenten aus dem anderen politischen Lager wahlentscheidend sein, kriegen wir dann zu hören. Das ehrt uns.

Allerdings sind wir eher davon überzeugt, dass die Wähler viel klüger sind, als manche Politiker meinen und ihr Kreuzchen an diesem Sonntag auch ganz ohne Erbsenzählerei an die richtige Stelle setzen werden. Und: Nehmen Sie die Kandidaten, wie Sie sind. Andere gibt es nicht, hat schon der alte Adenauer gesagt. Und bevor der eine oder andere uns diesen Spruch schon wieder um die Ohren hauen will: Ja, wir haben das Adenauer-Zitat ein wenig abgewandelt und nein, es handelt sich nicht um eine versteckte Wahlempfehlung. Deshalb erwähnen wir an dieser Stelle sicherheitshalber, dass sich auch bei Polit-Größen der SPD oder der Grünen die eine oder andere Lebensweisheit finden lässt.

Vielleicht sollte man das Ganze auch etwas kreativer angehen. Unsere Empfehlung: Gehen Sie erst einmal auf Pützchens Markt und lassen Sie sich dort so richtig durchschleudern. Das soll Wunder wirken. Vielleicht sehen Sie bei den OB-Kandidaten dann noch klarer. Übrigens: Eigentlich schade, dass nicht alle Bonner den neuen Rathauschef auf dem Rummel wählen können. Das wäre wirklich mal eine bürgernahe Entscheidung gewesen, die Wahllokale auf Pützchen für alle zu öffnen. Wir sind überzeugt: Das würde sich bestimmt sehr positiv auf die Wahlbeteiligung auswirken.

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