Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Zusammen musizieren – nicht gegeneinander

Bonn · Zum Auftakt des Deutschen Musikwettbewerbs in der Beethovenhalle. Zwei Wochen lang spielen junge Musiker aus ganz Deutschland um attraktive Preise.

 Volle Konzentration: Cellist Valentino Worlitzsch spielt das Solo aus Joseph Haydns Konzert in D-Dur.

Volle Konzentration: Cellist Valentino Worlitzsch spielt das Solo aus Joseph Haydns Konzert in D-Dur.

Foto: DMW

Seit Montag findet der Deutsche Musikwettbewerb (DMW) in Bonn statt. Zum Auftakt spielten die Teilnehmer der Kategorie Violoncello im Großen Saal der Beethovenhalle. Neben lebhaft-leichten Variationen aus Schumanns Fantasiestücken gaben die Cellisten unter anderem Werke von Haydn sowie Strauss‘ Don Quixote zum Besten.

Während des zweiwöchigen Wettbewerbs treten rund 230 Solisten und Kammermusikensembles in zwölf verschiedenen Kategorien an. Die Bandbreite ist weit gefächert: Von unterschiedlichen solistischen und kammermusikalischen Kategorien über Ensembles und Kategorien der Komposition ist alles vorhanden. Der Musikwettbewerb soll die Schnittstelle zwischen Ausbildung zum Beruf abdecken, sagt Projektleiterin Irene Schwalb. Der erste Platz ist mit 5000 Euro dotiert, doch Essenz des Wettbewerbs ist das umfassende Förderprogramm. „Gewinnen ist nur der Anfang: Der Anfang für die ausgiebige Förderung“, berichtet Schwalb. Nicht allein dem Gewinner winkt das Förderprogramm, sondern auch weiteren erfolgreichen Absolventen. Es ist die Mischung aus verschiedenen Förderungsmaßnahmen wie Karriereberatung, Moderationstraining, CD-Produktion und bis zu 50 organisierte Konzerte, die den Wettbewerb einzigartig machen.

Juror Wolfgang Emanuel Schmidt gewann 1996 den Musikwettbewerb in Bonn und sitzt bereits zum dritten Mal in der fünfköpfigen Fachjury für Violoncello. Nach dem ersten Durchgang zieht Schmidt ein positives Fazit: „Die Leistungen sind durchweg hervorragend.“ Doch wie gewinnt man die Gunst der Juroren? Auf den Gesamteindruck kommt es letztlich an, verrät Schmidt. Dieser subjektive Eindruck setzt sich aus verschiedenen Parametern wie technischer Fertigkeit und Stilistik zusammen. Den Wettbewerbscharakter mache das Musizieren miteinander aus: „Natürlich versucht man den Wettbewerb für sich zu entscheiden, doch Musik wird miteinander gespielt – nicht gegeneinander“, berichtet Schmidt.

Nach der Darbietung ist vor der Darbietung: Cellist Valentino Worlitzsch lässt nach seinem Aufritt alles noch einmal Revue passieren. „Es ist jedes Mal eine Zitterpartie, bis man weiß, dass man eine Runde weiter ist“, sagt der 26-Jährige. Seit 22 Jahren spielt Worlitzsch Cello, trotzdem verfliegt die Aufregung auf der Bühne nicht. Wer in die Welt der klassischen Musik eintauchen möchte, kann dies bis zum 19. März tun.

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