GA-Aktion "Deine Stimme zählt" Zwei Schüler-Abgeordnete für NRW

BONN · Helai Nassir und Janik Wörster vertreten das Tannenbusch-Gymnasium - jedenfalls kämpfen die beiden 17-Jährigen um die Stimmen ihrer Altersgenossen, um später als sogenannte Schülerminister mit den Spitzenkandidaten der Landtagswahl debattieren zu können.

Helai Nassir und Janik Wörster kommen etwas abgehetzt, aber pünktlich in den Besprechungsraum. Die beiden 17-Jährigen sind gerade bei einer Sitzung der Schülervertretung zu „Abgeordneten“ des Tannenbusch-Gymnasiums gewählt worden und wollen jetzt mit dem Sozialkundelehrer und Projektkoordinator Andreas Döring das weitere Vorgehen besprechen. Ihr Mandat verdanken die beiden Schüler der Aktion „Deine Stimme zählt“, die der General-Anzeiger gemeinsam mit der Rheinischen Post zur Landtagswahl am 14. Mai durchführt.

Die Interessen von Schülern gegenüber der Landespolitik vertreten – darum geht es bei dem Projekt. Eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei den Landtagswahlen ist vom Tisch, nachdem eine Landtagskommission im vergangenen Frühjahr nach zweieinhalbjähriger Arbeit ihre Vorschläge für eine Verfassungsreform vorgelegt hatte und sich in diesem Punkt nicht einigen konnte. Allen Schülern zwischen 16 und 18 Jahren, die trotzdem in der Landespolitik mitreden möchten, bieten GA und RP jetzt eine Alternative.

An der Aktion können weiterbildende Schulen im Verbreitungsgebiet der beiden Zeitungen teilnehmen, und die Tannenbuscher haben durch die Wahl am Freitagmorgen die Nase vorn. Der Zeitplan sei ambitioniert, finden die frisch gebackenen Schüler-Abgeordneten. „Wir haben noch zehn Tage Zeit, um einen Videoclip zu produzieren, mit dem wir die anderen Teilnehmer überzeugen, dass wir die besten Kandidaten für den Ministerposten sind“, sagt Janik Wörster.

Maximal 60 Sekunden lang darf der Wahlwerbespot sein, mit dem sich die zwei darum bewerben, am 30. März im Düsseldorfer Apollo Varieté vor großem Publikum mit den Spitzen der Landespolitik zu diskutieren. Alle gewählten Abgeordneten bestimmen nämlich im nächsten Schritt zwei „Schülerminister“ aus ihren Reihen. Auch wenn das Tannenbuscher Duo nicht das Rennen macht, hat es trotzdem Gelegenheit, mit den Kandidaten zu diskutieren. Das Gymnasium habe eine sehr aktive Schülervertretung, die regelmäßig Podiumsdiskussionen zu politischen Themen organisiere, berichtet Döring. Mithin ist es nicht erstaunlich, dass die Schüler unabhängig von der GA-Aktion eine ganz ähnliche Idee umsetzen: Sie haben die Kandidaten des Bonner Wahlkreises zu einer Podiumsdiskussion in ihre Schule eingeladen.

„Wir haben ein bisschen Erfahrung mit so etwas“, erzählt Helai Nassir nicht ganz ohne Stolz. Vor zwei Jahren hatten die Jugendlichen vor der Bonner Oberbürgermeisterwahl eine ähnliche Veranstaltung mit den damaligen Kandidaten auf die Beine gestellt. Kein Wunder also, dass ihre Mitschüler die beiden für geeignet halten, die Schule nun auch in Düsseldorf zu vertreten. „Wenn alles gut geht, haben wir gleich zwei Foren, auf denen wir mitreden können“, so die Minister-Kandidaten.

So läuft das Projekt ab

Die „Schülerministerin“ und der „Schülerminister“ werden von den Schulen in einem zweistufigen Verfahren ermittelt: Im ersten Schritt einigt sich jede Schule auf einen Kandidaten und eine Kandidatin, die Schüler-Abgeordneten. Dann produzieren diese einen maximal 60-sekündigen Wahlwerbespot, der im Internet veröffentlicht wird. Die Schüler-Abgeordneten in verschiedenen NRW-Städten bestimmen aus ihrer Runde per Briefwahl eine „Schülerministerin“ und einen „Schülerminister“, die mit den Spitzenpolitikern in der Wahlarena debattieren. Interessierte Schulen können sich per E-Mail an klasse@ga.de anmelden.

Fragen zum Projekt beantwortet der GA unter 02 28/6 68 84 57 oder nach einer E-Mail an klasse@ga.de

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