Nach Prügelei in Bonn Zwei Türsteher des Clubs „Untergrund“ angeklagt

Bonn · Zwei Türsteher eines Bonner Nachtclubs sollen zwei Gäste verletzt haben. Einer von ihnen musste mit einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus. Nun landet der Fall vor Gericht.

 Zwei Türsteher wurden angeklagt. (Symbolfoto)

Zwei Türsteher wurden angeklagt. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Schlägerei auf dem Friedensplatz ereignete sich fast auf den Tag genau vor zwei Jahren. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei Türsteher des Clubs „Untergrund“ erhoben, wie Amtsgerichtsdirektorin Birgit Niepmann am Dienstag mitteilte. Die beiden 27- und 50-jährigen Männer müssen sich voraussichtlich im kommenden Monat wegen gefährlicher Körperverletzung vor einem Bonner Strafrichter verantworten.

Was genau der Anlass der Auseinandersetzung am 22. Dezember 2018 war, an der neben den beiden angeklagten Türstehern sieben oder acht Gäste beteiligt gewesen sein sollen, liegt noch im Dunklen. Offenbar hatte sich eine sieben- oder achtköpfige Clique, darunter auch drei Brüder, zu einer privaten Weihnachtsfeier getroffen. Gemeinsam war man zunächst im Brauhaus Bönnsch eingekehrt, danach ging es dann in den nur wenige Meter entfernten „Untergrund“. Dort soll es bereits auf der Toilette des Clubs zu einem ersten Streit gekommen sein. Wer darin verwickelt war, ist aber noch ungeklärt.

Jedenfalls kam es dann beim Verlassen der Diskothek zu einer Auseinandersetzung mit den Türstehern des Lokals. „Pfefferspray, bist du bescheuert?“, soll einer der Gäste entsetzt gefragt haben. Offenbar hatte einer der Sicherheitsleute den Reizstoff im Foyer versprüht. Es folgte eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf die beiden später Geschädigten einen der Türsteher körperlich angegangen und festgehalten haben sollen. Offenbar rief dessen Kollege aber mit seinem Handy Verstärkung.

Die tätliche Auseinandersetzung soll sich dann auf dem benachbarten Friedensplatz zugetragen haben: Obwohl einer der Freunde noch mit erhobenen Händen versucht haben soll, die beiden Türsteher und vier bis fünf mittlerweile zur Unterstützung herbeigeeilte Kumpel zu beschwichtigen, bekam einer der Brüder den Teleskopschlagstock eines Unbekannten zu spüren. Er trug zum Glück nur eine blutende Wunde an der Oberlippe davon. Der jüngere Türsteher soll in der Zwischenzeit einen weiteren der drei Brüder mit seinem Schlagstock attackiert haben: Der junge Mann kam nicht so glimpflich davon. Nach dem Treffer verlor er das Bewusstsein und erlitt einen Nasenbeinbruch, eine Gehirnerschütterung, eine Zahnfraktur sowie eine offene Wunde an der Lippe. Er musste einen Tag in der Universitätsklinik verbringen.

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