Studentenwerk Bonn Zwei Wohnheime und die Mensa Poppelsdorf im Bau

BONN · Lange hat es gedauert, bis sich nach dem Abriss des Studentenwohnheims Tannenbusch I etwas tut. Viele Anwohner wunderten sich, warum der versprochene Neubau so lange auf sich warten lässt und ob er überhaupt noch kommt.

 Ein Entwurf des Studentenwerks in Tannenbusch.

Ein Entwurf des Studentenwerks in Tannenbusch.

Foto: Architekten

Er kommt: Der erste Bagger ist angerückt, damit der Aushub an der Oppelner Straße beginnen kann. Doch das ist nicht alles: Anfang Februar wird nach Angaben des Studentenwerks Bonn die Mensa Poppelsdorf geschlossen, damit der 45 Jahre alte Bau saniert werden kann. Es wird ein Ersatzgebäude geben. Zudem wird das abgerissene Studentenwohnheim an der Drususstraße in Bonn-Castell neu gebaut.

Tannenbusch I:

Der Spatenstich in Tannenbusch war eigentlich direkt nach dem Abriss im Spätherbst 2013 geplant, teilt Robert Anders, Sprecher des Studentenwerks, mit. Damals ging man noch davon aus, den Neubau über Einzelvergaben zu organisieren. "Dann kam die Entscheidung, einen Generalunternehmer zu verpflichten", sagt Anders.

So etwas dauere, da von der Ausschreibung bis hin zur Auftragsvergabe immer der Verwaltungsrat des Studentenwerkes einbezogen werden muss. Dieser bürokratische Weg ist nun abgeschlossen, Anfang November wurde die MBN Bau-AG beauftragt - auch deshalb, weil das Studentenwerk noch die Sanierung der Mensa Poppelsdorf vor der Brust hat. Nun beginnen also in Tannenbusch die Erdarbeiten. Wenn das Wetter mitspielt, sollen Fundament und Bodenplatte Ende Januar gegossen werden.

Der Neubau inklusive Abriss des alten Hochhauses und Schadstoffentsorgung kostet rund 18 Millionen Euro. Die Bauzeit wird mit 16 Monaten veranschlagt. Ziel ist es laut Anders, dass spätestens zum Wintersemester 2016 alles fertig sein wird. Auf dem Gelände zwischen Oppelner Straße und Posener Weg werden in aufgelockerter Bauweise sechs Passivhäuser mit vier Geschossen entstehen. Ein siebtes hat fünf Etagen. All das gehört zum Projekt "Soziale Stadt Tannenbusch".

In den 25 Quadratmeter großen Apartments und den bis zu vier Zimmern großen Wohnungen für WGs haben später 210 Studenten Platz. Alles soll so flexibel installiert sein, dass man den Etagen jederzeit einen neuen Zuschnitt geben kann, wenn es die Bedürfnisse erfordern. Zu den Zimmern gehören jeweils eine Nasszelle und eine Kochnische, selbstverständlich auch Hochgeschwindigkeitsinternet. "Das ist Standard bei uns und Bestandteil der Miete", sagt Anders.

Mensa Poppelsdorf:

Wegen der anstehenden Komplettsanierung wird die Mensa Poppelsdorf voraussichtlich am 6. Februar geschlossen. Es wird allerdings einen Ersatzbau hinter dem Mathematischen Institut geben, also im Dreieck von Endenicher Allee, Kaufmann- und Schubertstraße - auch wenn dessen Eröffnungstermin noch nicht feststeht.

"Derzeit werden die letzten Genehmigungen eingeholt", sagt Anders. So sollen zwei Zeltmodule für Essensausgabe und Speisesaal aufgebaut werden. "Als Basis für den Produktionsbereich wird die Küche der ehemaligen Mensa Römercastell wieder in Betrieb genommen. Von dort erfolgt die Anlieferung - auch an die anderen Stätten, sprich Schulen und Kindertageseinrichtungen", so der Sprecher des Studentenwerks.

Die Mensasanierung soll rund zwölf Millionen Euro kosten. Die Wiedereröffnung ist für den Oktober 2016 geplant - "dann mit einem vollständig modernisierten Konzept und größerer Kapazität", sagt Anders. In der Mensa Poppelsdorf essen derzeit täglich rund 2800 Studenten und Bedienstete. Daneben werden von dort aus das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und die Liebfrauenschule sowie drei Kindergärten des Studentenwerks (Rheinaue, Newmanhaus und Auf dem Hügel) beliefert.

Die Mensa ist ein Stahlbetonskelettbau von 1966, der 1969 in Betrieb genommen wurde. Alles soll nun aus energetischer und baukonstruktiver Hinsicht (auch bei Brandschutz und Hygiene) verbessert werden. Geplant ist zudem eine Ausweitung aus 4000 Essen pro Tag bei besserer Angebotsvielfalt und Qualität. "Für das Projekt werden Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen verwendet", sagt Anders.

Wohnheim Drususstraße:

72 Vollappartements entstehen in dem Wohnheim in Bonn-Castell. Dafür wurde der Vorgänger aus den 50er Jahren abgerissen. Die Ausgrabungen auf dem Grundstück - dort waren Relikte aus der Römerzeit erwartet worden - sind nach Angaben des Studentenwerks nun abgeschlossen. Noch vor Weihnachten werde eine Schotterschicht als Schutz aufgetragen. Das Investitionsvolumen für Planung, Abriss, Grabungen und den Neubau liegt bei rund 6,8 Millionen Euro. Auch hier ist die Fertigstellung für 2016 geplant.

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