Stadt lehnt Deal mit Lidl ab

Der Traum von der Halle scheint geplatzt. Das Liegenschaftsamt hat dem Tennisclub Blau-Gelb klar gemacht, dass der Deal zwischen ihm und dem Lidl-Konzern rechtlich sehr bedenklich sei.

Stadt lehnt Deal mit Lidl ab
Foto: Cem Akalin

Ramersdorf. Der Traum von der Halle scheint geplatzt. Das Liegenschaftsamt hat dem Tennisclub Blau-Gelb klar gemacht, dass der Deal zwischen ihm und dem Lidl-Konzern rechtlich sehr bedenklich sei.

Wie berichtet, könnte Im Alten Wingert in Ramersdorf ein Supermarkt angesiedelt werden, wenn der Tennisclub zwei Plätze abgibt, die sich auf städtischem Grund befinden. Der Verein will dem aber nur dann zustimmen, wenn der Investor ihm im Gegenzug eine Halle baut und überschreibt. Nach GA-Informationen wäre das dem Konzern die Baukosten von einer Million Euro Wert.

Diese Summe würde er auch für den Kauf des reinen Grundstücks zahlen, hieß es in einer internen Runde, an der neben Vertretern der Beueler Fraktionen, auch die Vorstände des Bürgervereins und des TC Blau-Gelb teilnahmen.

Teilnehmer berichten, Alfred Beißel vom Liegenschaftsamt habe klar gemacht, dass dies einer "kalten Subventionierung" gleichkäme und er das damit rechtlich nicht dulden könne. Eine Stadtsprecherin bestätigte dem GA diese Einschätzung der Stadtverwaltung.

Der Verein habe zwar einen langfristigen Pachtvertrag mit der Stadt geschlossen, dies bedeute aber nicht, dass er damit "Einfluss auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit des Areals" habe, so Monika Frömbgen vom Presseamt. "Außerdem sind wir als öffentliche Hand verpflichtet, bei Veräußerungen dieser Größenordnung eine Ausschreibung vorzunehmen. Das können wir nicht einfach so freihändig vergeben." Die Stadt habe dem Verein Ersatzplätze im Norden seines Vereinsgeländes angeboten.

Vereinsvorsitzender Adolf-Peter Bröhl war am Donnerstag zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Nach GA-Informationen will der Verein aber auf das Angebot der Stadt nicht eingehen.

"Man kann Pachtverträge auch kündigen oder nicht mehr verlängern. Das sollte der Verein bedenken", sagte SPD-Fraktionschef Dieter Schaper. Die CDU rief er auf, "Farbe zu bekennen. Man kann nicht überall kürzen und einem ohnehin reichen Tennisclub Subventionen in Millionenhöhe zuschachern".

"So kann man ja nicht argumentieren", so CDU-Bezirksverordneter Ludwig Burgsmüller. Ihm sei es egal, ob ein Vollsortimenter kommt und der Verein zwei Plätze abgibt, oder drei Plätze einbüßt und dafür vom Discounter eine Halle bekommt. Man dürfe nicht vergessen, dass der Club für das Baugebiet Am Sonnenhang bereits Plätze und ein Clubhaus eingebüßt habe und ohne Zuschüsse neue Plätze errichtet habe.

Der CDU sei lediglich wichtig, dass es kurzfristig zu einer Lösung komme. Professor Wilfried Löbach (FDP) begrüßte diese "klare Haltung" der Stadt: "Was sollen denn die anderen Vereine dazu sagen, wenn die Stadt es zuließe, dass ein Investor dem TC Blau-Gelb eine Halle für eine Million Euro baut, und das auf städtischem Boden?"

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