Stadt startet 2012 Obst-Offensive

VENUSBERG · Wer in einer Stadtwohnung lebt und keinen Platz für einen eigenen Apfelbaum hat, der kann im nächsten Jahr bei der Stadt Bonn die Patenschaft für einen Obstbaum übernehmen.

Die Stadtförsterei wird ihre Streuobstwiesen für die Öffentlichkeit öffnen. Will heißen: Jede interessierte Familie oder Einzelperson bekommt einen Baum zugewiesen und soll ihn auch abernten.

Mehr als 400 Bäume stehen auf den städtischen Streuobstwiesen - Tendenz steigend. "In diesem Jahr haben wir 40 weitere Bäume, vorwiegend alte Apfelsorten, gepflanzt", erklärte Stadtförster Sebastian Korintenberg. Die beiden größten Standorte sind auf dem Meßdorfer Feld und auf dem Venusberg.

Im nächsten Frühjahr wird die Stadtförsterei die Obstbaumblüte kontrollieren. "Danach entscheiden wir, ob es ein gutes oder eher schlechtes Erntejahr werden wird und welche Standorte wir für die Bürger frei geben", sagte Korintenberg.

Vor der Ernte werden dann Planen unter die Bäume gelegt, damit das herunter gefallene Obst besser leichter aufgesammelt werden kann. "Jeder Baumpate erhält von uns eine Schüttelstange und grüne Plastikkisten für die Äpfel", so der Stadtförster. Die Erntetermine wird die Stadt 2012 frühzeitig bekannt geben.

Auf die Frage, warum die Stadt Bonn so vorgeht, antwortet Korintenberg: "Zum einen möchten wir erreichen, dass sich die Bürger wieder vermehrt mit alten Obstsorten auseinander setzen. Zum anderen können wir auf diesem Weg sicherstellen, dass das Obst auch zu einem Großteil verarbeitet wird."

So können die Erntehelfer die Äpfel zur jährlichen Saftpressaktion der Lengsdorfer Bachfreunde oder zur Stadtförsterei auf dem Venusberg bringen. Der Apfelsaft hat in diesem Jahr 90 Cent pro Liter gekostet. Abgepackt wird das Getränk in einer Fünf-Liter-Box, die dann 4,50 Euro kostet. Dieser Preis gilt für die Personen, die die Äpfel selbst gepflückt haben.

Wer nur den Apfelsaft kaufen will, der kann das für sieben Euro pro fünf Liter im Haus der Natur auf der Waldau tun. "Der Saft wird gepresst und erhitzt. Es werden keine Zusatzstoffe zugesetzt. Somit handelt es sich um naturtrüben Mischsaft, weil die Apfelsorten vor dem Pressen nicht getrennt werden", erklärte der Stadtförster.

Weitere Informationen erteilt die Stadtförsterei unter der Rufnummer (0228)772262.

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