Stadthalle: Politik will Sanierungskonzept

BAD GODESBERG · Einigkeit hat die Bad Godesberger Kommunalpolitik in der Sitzung der Bezirksvertretung demonstriert, als es dort um die Zukunft der Stadthalle ging.

 In die Jahre gekommen ist nicht nur die Stadthalle: Auch ihr Umfeld macht keinen guten Eindruck mehr.

In die Jahre gekommen ist nicht nur die Stadthalle: Auch ihr Umfeld macht keinen guten Eindruck mehr.

Foto: Rüdiger Franz

So pochten die Fraktionen einstimmig darauf, dass die Stadtverwaltung bis zur Märzsitzung des Gremiums einen Maßnahmenplan vorlegt. Aus ihm soll hervorgehen, nach welchen Prioritäten und in welcher zeitlichen Folge die Veranstaltungsräume sukzessive saniert werden könnten.

Einstimmig folgten die Volksvertreter damit einem Vorschlag von Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann, den diese auf der Grundlage zweier Anträge von CDU und Bürger Bund formuliert hatte. Wie berichtet, war in der vergangenen Woche bekannt geworden, dass in dem Gebäudekomplex ein Sanierungsstau entstanden ist, dessen Behebung die Fachleute der Stadtverwaltung mit "mindestens 13 Millionen Euro" beziffern.

Ohne diese Investitionen dürfte sich ein neuer Pächter vermutlich nur schwer finden lassen. Um beiden Konsequenzen - entweder horrende Ausgaben oder aber Leerstand - vorerst aus dem Wege zu gehen, möchte die Verwaltung den bestehenden Pachtvertrag erst einmal verlängern und hinsichtlich der Sanierungen dann weitersehen.

Hier hakt nun die Politik ein, die zwar gegen eine Verlängerung des Pachtvertrags keine Einwände geltend macht, allerdings sehr wohl befürchtet, dass das Problem auf diese Weise auf die lange Bank geschoben werden könnte.

"Wir machen uns Sorgen um die Zukunftsfähigkeit der Stadthalle", sagte Philipp Lerch (CDU), der auch vor der Schilderung eines düsteren Szenarios nicht zurückschreckte: Zögen zehn weitere Jahre tatenlos ins Land, so Lerch sinngemäß, dann drohe der Stadthalle die langfristige Schließung.

"Wir wollen eine sukzessive und nachhaltige Sanierung im laufenden Betrieb und wollen wissen, welche Rolle die Stadthalle nach Ansicht der Verwaltung in Bonn langfristig spielen soll", so der CDU-Chef. Hintergrund: Sollte das WCCB eines fernen Tages seinen Betrieb aufnehmen, dürfte das zu einer Neusortierung auf dem Markt der Bonner Veranstaltungsflächen führen.

Monika Heinzel von den Grünen nahm diesen Ball auf: "Angesichts der anderen baulichen Katastrophen in Bonn ist zu befürchten, dass die Stadthalle in eine endlose Warteschleife gerät. Das darf nicht passieren: Wir müssen verdeutlichen, dass die Säle für Bad Godesberg unverzichtbar sind", so die Vertreterin der Grünen.

Es gehe keineswegs darum, aus der Stadthalle eine moderne und noble Adresse zu machen, ergänzte Ralf Michael Ehresmann (Linke): "Uns geht es nur darum, die Stadthalle funktional zu erhalten." Deren Zustand war jüngst in einer fünfseitigen Mängelliste ausführlich beschrieben worden. Demnach reicht der Handlungsbedarf vom Dach bis zum Keller.

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