Ideen gesucht Stadtmuseum eröffnet ein Studio für persönliche Geschichten

Bonn · Das Bonner Stadtmuseumsetzt bei seiner Neuausrichtung auf frische Ideen damit auch auf Bürgerbeteiligung. Im neuen Studio „studio_bnx“ können Bonnerinnen und Bonner ihre individuellen und persönlichen Erlebnisse mitteilen und für das Gedächtnis der Stadt hinterlassen.

 Yvonne Katzy und Dr. Philipp Hoffmann sammeln Geschichten und Erinnerungen in Bonn - auch unterwegs mit dem Lastenrad.

Yvonne Katzy und Dr. Philipp Hoffmann sammeln Geschichten und Erinnerungen in Bonn - auch unterwegs mit dem Lastenrad.

Foto: Sebastian Flick

Das Bonner Stadtmuseum in der Franziskanerstraße möchte sich bekanntlich neu aufstellen und setzt bei der Suche verstärkt nach neuen Ideen, und damit auch auf Bürgerbeteiligung. Mit dem „studio_bnx“ wurde an diesem Freitag in direkter Nähe zur Dauerausstellung des Museums ein hierfür geeigneter Kommunikationsraum eröffnet. „Heute ist ein großer Tag für das Stadtmuseum. Dies ist schon jetzt mein neuer Lieblingsort“, sagte Dr. Philipp Hoffmann, frischgebackener Leiter des neu geschaffenen Zentrums für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen bei der offiziellen Eröffnung.

Vielen Passanten war bereits in den vergangenen Wochen aufgefallen, dass sich wenige Meter vom Stadtmuseum entfernt einiges tut: „Zahlreiche Personen blieben stehen und haben uns gefragt, was wir hier machen. Wir haben diesen Raum aus dem Dornröschenschlaf geholt und den ehemaligen Lagerraum zu einem Ausstellungs- und Workshopraum umfunktioniert“, berichtet Hoffmann.

Ort für Dialog mit Verantwortlichen des Stadtmuseums

Besucher des „studio_bnx“ – „bn“ steht für Bonn, das „x“ für das „Unbekannte“ – können das für jeden offene Angebot ab sofort fünf Tage die Woche nutzen und sind eingeladen, in lockerer Atmosphäre in einen Dialog mit den Verantwortlichen des Stadtmuseums zu treten, um gemeinsam mit ihnen das neue Profil des Stadtmuseums herausarbeiten. Bei der Aufarbeitung der Stadtgeschichte soll der Fokus insbesondere auf individuelle und persönliche Erlebnisse der Bonner gerichtet werden.

Das neue Studio in der Franziskanerstraße 3 bietet Besuchern die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre an verschiedenen Stationen mit der Stadtgeschichte Bonns auseinanderzusetzen und sich selbst als Teil der Bonner Geschichte abzubilden. „Jeder, der eine Bonner Geschichte zu erzählen hat, ist eingeladen“, sagt Yvonne Katzy, Projektleiterin zur Neukonzeption im Stadtmuseum Bonn.

Workshops sollen das Angebot erweitern

Auch Workshops zu verschiedenen Themenbereichen sind geplant, die ersten Termine sollen bereits kommende Woche veröffentlicht werden. Wer nicht ins Stadtmuseum kommen kann oder möchte, hat dennoch die Möglichkeit, mitzumachen: „Wir werden in den kommenden Wochen mit unserem Lastenrad auch in die Stadtteile gehen und Geschichten vor Ort sammeln“, berichtet Katzy.

Einige Mitmachaktionen wurden bereits durchgeführt, dabei konnten auch schon einige Stadtteilerinnerungen gesammelt werden. „Wir haben bereits qualitativ hochwertige Ergebnisse“, freut sich Hoffmann. Ein Projektteilnehmer berichtete, wie er beim Studienaufenthalt in Bonn die große Liebe fand und beschloss, für immer in Bonn zu bleiben – aber auch Stammgäste einer Kneipe, die viele Erinnerungen an ihren Treffpunkt haben, tragen zur Geschichtssammlung bei.

Alle Geschichten werden im „studio_bnx“ dokumentiert. Als nächstes steht ein Instagram-Fotospaziergang am 13. März an, bei dem die Teilnehmer nach besonderen Orten in Bad Godesberg Ausschau halten werden. Alle kommenden Projekte werden am „studio_bnx“ ausgehängt und sind auch unter www.bonn.de im Veranstaltungskalender der Stadt Bonn zu finden.

Das „studio_bnx“ ist dienstags bis samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Dauerausstellung im Stadtmuseum bleibt bis Ende April geschlossen – das Studio bietet aber weiterhin Führungen für Besucher durch die Ausstellung an.

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