Stadtsprecher greift Wimmer an

Frechen: Kritik des Bürger Bund-Chefs ist "haltlos und interessengelenkt"

 Will den WCCB-Prüfbericht spätestens am Mittwoch sehen: Bürger Bund-Fraktionschef Bernhard Wimmer.

Will den WCCB-Prüfbericht spätestens am Mittwoch sehen: Bürger Bund-Fraktionschef Bernhard Wimmer.

Foto: Volker Lannert

Bonn. Jetzt sorgt der Skandal um das World Conference Center Bonn (WCCB) auch noch für böses Blut zwischen Stadtsprecher Friedel Frechen und Ratsherr Bernhard Wimmer (Bürger Bund Bonn): Die von Wimmer an Gründonnerstag erhobenen Vorwürfe gegen das städtische Presseamt hat Frechen am Ostersonntag in einer öffentlichen Erklärung mit "aller Klarheit" und "als haltos" zurückgewiesen.

Wie berichtet, hatte Wimmer beklagt, das Presseamt verbreite hinsichtlich des Berichts des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) zum WCCB eine "unseriöse Desinformation". Nach einem Telefonat mit RPA-Chef Horst Schallenberg wisse er, es sei unwahr, dass es, wie vom Presseamt dargestellt, nur eine "Entwurfsfassung" des Prüfberichts gebe.

Wahr sei vielmehr, dass das Rechnungsprüfungsamt seine Arbeit, die es im Auftrag des Stadtrates aufgenommen hatte, in schriftlicher Form abgeschlossen habe. Das RPA seit nach der Gemeindeordnung nur dem Rat gegenüber verantwortlich. Deshalb müsse der Prüfbericht nun unverzüglich dem Rat vorgelegt werden.

Frechen erklärte nun, die Pressemeldung des Presseamtes über die genauen Abläufe und die rechtlichen Grundlagen der städtischen Rechnungsprüfung sowie den Stand des Prüfverfahrens zum WCCB seien wortwörtlich zwischen dem Presseamt und Schallenberg entwickelt und formuliert worden. "Die Nachricht war seriös und inhaltlich korrekt", so Frechen weiter.

Schallenberg habe sich gegenüber Wimmer telefonisch in keiner Weise anders geäußert, sondern wiederholt, was das Presseamt veröffentlicht habe. Den angeblichen Widerspruch, den der Fraktionsvorsitzende des Bürgerbundes zwischen städtischer Pressemeldung und seinem Telefonat mit dem Leiter der Prüfung erkannt haben wolle und den er zu seiner "haltlosen, persönlichen Kritik" nutzte, sei bewusst konstruiert, schreibt Frechen. Und: "Diese Aktion des Bürgerbund-Sprechers ist durchsichtig und politisch interessengelenkt."

Wimmer zeigte sich am Montag von Frechens Kritik unbeeindruckt: "Ich bleibe dabei. Der Prüfbericht hätte lediglich daraufhin überprüft werden dürfen, ob er für die staatsanwaltlichen Ermittlungen wichtige Fakten enthält, die nicht zur Unzeit bekannt werden dürfen."

Auch dürften Wertungen überdacht werden, die sich unter Umständen nachteilig für die Stadt Bonn auswirken können. "Diese Überprüfung hätte längst abgeschlossen sein können", so Wimmer.

Er fordert nach wie vor von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, den Prüfbericht spätetens am Mittwoch allen Fraktionen zuzuleiten. Andernfalls bitte er um Akteneinsicht in den Prüfbericht beim Leiter des RPA am Donnerstag. Wimmer: "Meine Vermutung ist, der Bericht enthält Fakten, die man nicht gern vor der Landtagswahl veröffentlicht haben möchte."

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